Die Bank of America warnt ihre Investoren vor der angespannten Situation auf dem US-Markt: Die Fed hat ihr QE im Oktober 2014 beendet. Gleichzeitig wartet alles darauf, dass die US-Notenbank das erste Mal nach acht Jahren die Zinsen wieder erhöht. Beobachter halten es allerdings auch für möglich, dass die Fed sogar das Gegenteil tut und QE 4 startet.
Für die Zeit der Ungewissheit, die Bank of America nennt sie „Twighlight-Zone“, sollen Anleger verstärkt auf Cash und Gold setzen, zitiert Bloomberg aus einer Mitteilung der Bank.
„Die Investoren befinden sich weiterhin in einer ,Twilight-Zone‘, also in der Übergangszeit zwischen dem Ende des QE und der ersten Zinserhöhung durch die Fed – der Beginn der Normalisierung der Geldpolitik. Der Zustand der „Twilight-Zone“ wird solange andauern, bis die US-Wirtschaft robust genug ist, der Fed eine Zinserhöhung zu erlauben. Dadurch soll einem Markt- oder Makroschock vorgebeugt werden. Die Investitions-Rückgänge werden mit einer großen Wahrscheinlichkeit aufgrund von mittelmäßigen Renditen andauern. Es drohen der Flash-Crash und starke Schwankungen im Handel. Aus diesen Gründen befürworten wir für die Mitte des Jahres Investitionen in Cash und Gold. Angesichts von unverhältnismäßigen Liquiditäten, Gewinnen, technische Störungen, Regulierungen und der Einkommensungleichheit, kann das Potenzial für einen reinigenden Rückgang bei den Preisen für Vermögenswerte nicht außer Acht gelassen werden. Die wahrscheinlichsten Beschleuniger dieser Entwicklung sind: Verbraucher, Spekulationen, Vorzugsaktien und hochverzinsliche Anleihen.“
Damit reiht sich die Bank of America in jene Finanzinstitute ein, die Anleger vor einer Krise warnen und raten, sich auf diese vorzubereiten: In einem für die Finanzindustrie ungewöhnlich deutlichen Papier haben die Chefs zahlreicher großer, internationaler Finanz- Unternehmen vor den Gefahren des Platzens von Asset-Blasen und unkontrollierbaren Folgen von zu vielen Krediten gewarnt.
Das unter der Moderation des World Economic Forum (WEF) veröffentlichte Papier lässt erkennen, dass die grundlegenden Probleme der Finanzmärkte trotz der durch die Zentralbanken in das System gepumpten Liquidität offenkundig nicht gelöst sind.
Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock warnt ebenfalls vor ungewöhnlich niedrige Renditen und die sich dadurch bedingenden Kursänderungen an den Anleihemärkten – sowohl nach oben und unten. Diese bringen vor allem die Pensionsfonds unter Druck. Weltweit hält diese Gruppe rund 20 Billionen US-Dollar an Assets, so ein Blackrock-Manager in der FT.