Finanzen

Russland-Sanktionen belasten den Hamburger Hafen

Die Russland-Krise hat beim Hamburger Hafen zu einem Umsatzrückgang geführt. Der Einbruch dürfte jedoch auch ein Indikator für einen Abschwächung der Weltwirtschaft sein.
17.08.2015 12:50
Lesezeit: 1 min

Die Krise in China, der Rückgang des Welt-Handels und die Folgen der Russland-Krise trüben die Aussichten des Hamburger Hafens. Die Zahl der an den Kaimauern der Hansestadt bewegten Container sei zur Jahresmitte um rund sieben Prozent auf 4,5 Millionen gesunken, teilte der Verein Hafen Hamburg Marketing am Montag mit. Grund sei vor allem der schwache Außenhandel mit den beiden Haupthandelspartnern. Während der Containerverkehr mit der Volksrepublik um knapp elf Prozent schrumpfte, brach er mit Russland um mehr als ein Drittel ein.

Für das Gesamtjahr rechnet die Marketingorganisation des Hafens damit, dass nur neun Millionen 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) nach Hamburg geliefert beziehungsweise von dort in alle Welt verschifft werden. Das wären gut sieben Prozent weniger als im vergangenen Jahr, als an den Terminals von Logistikunternehmen wie der HHLA, Eurogate und Buss 9,7 Millionen Stahlboxen bewegt wurden. Im Februar waren für 2015 noch erstmals zehn Millionen Containern prognostiziert worden.

Der massive Rückgang im ersten Halbjahr hatte bereits in der Bilanz des größten Logistikkonzerns HHLA Spuren hinterlassen, auf den drei Viertel des Containergeschäfts in Hamburg entfallen. Dessen Umschlag sank um zehn Prozent auf 3,4 Millionen Stück.

Während der Containerverkehr schwächelt, legte der Umschlag von Massengütern dank höherer Importe von Kohle und Erz in den ersten sechs Monaten kräftig zu. Insgesamt sank die über den Seeweg von und nach Hamburg transportierte Gütermenge jedoch um 2,5 Prozent auf 70,8 Millionen Tonnen.

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