Finanzen

Börse: Dax fällt auf Zehn-Monats-Tief

Lesezeit: 1 min
29.09.2015 12:43
Der Dax fällt am Dienstag auf den schlechtesten Wert seit Mitte Dezember. Zudem fallen weltweit die Rohstoff-Preise deutlich.
Börse: Dax fällt auf Zehn-Monats-Tief
Der Dax in der Jahresübersicht. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Furcht vor einer Rezession hat den Dax am Dienstag zeitweise auf den tiefsten Stand des Jahres gedrückt. "Eine nahende weltweite Konjunkturabschwächung verbunden mit fallenden Unternehmensgewinnen ist jetzt das an der Börse meist gehandelte Szenario", sagte Andreas Paciorek, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. Im Laufe des Vormittags machte der deutsche Leitindex seine Verluste zwar wett. "Die aktuelle Erholung steht allerdings auf sehr wackligen Füßen", warnte der CMC-Experte.

Die Finanzmärkte litten Experten zufolge unter den Nachwehen des am Vortag bekanntgegebenen 8,8-prozentigen Einbruchs der Gewinne der chinesischen Industrie. Dies schlug sich auch auf die Rohstoffpreise nieder, da die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft der größte Abnehmer für Eisen, Kupfer & Co ist. So fiel der Stahlpreis an der Börse Shanghai um bis zu 2,3 Prozent auf ein Rekordtief von 1828 Yuan (287 Dollar) je Tonne. Eisenerz verbilligte sich zeitweise sogar um 3,3 Prozent auf 361 Yuan (56,72 Dollar). Der Preis-Schock sorgt zudem für Panik-Verkäufe beim weltgrößten Rohstoff-Händler Glencore.

Im Sog kräftiger Kursverluste der Aktienbörsen Tokio und Shanghai rutschte der Dax um bis zu 1,7 Prozent ab und notierte mit 9325,05 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Dezember. Anschließend drehte er ins Plus und notierte 0,5 Prozent fester bei 9529 Zählern. Der EuroStoxx50 legte nach anfänglichen Verlusten ähnlich stark auf 3052 Stellen zu.

Zwar hofften offenbar einige Anleger auf zusätzliche Geldspritzen der Regierung in Peking zur Ankurbelung der dortigen Konjunktur, schrieben die Analysten der Essener National-Bank in einem Kommentar. Sie warnten aber vor überzogenen Erwartungen an derartige Hilfen. "Die hohen Wachstumsraten, die das Land in der Vergangenheit produziert hat, sind Geschichte."

Für Verunsicherung sorgten zudem die jüngsten Aussagen von US-Notenbankern zur Geldpolitik. Während einige für eine Verschiebung der Zinswende auf Anfang 2016 plädierten, sprachen sich andere für eine Anhebung Ende 2015 aus. "Dass die Fed-Vertreter die unterschiedlichen Einschätzungen öffentlich diskutieren, ist nichts Neues", urteilten National-Bank-Experten. "Derzeit würden die Marktteilnehmer wohl klarere Botschaften präferieren." Vor diesem Hintergrund kostete der Euro mit 1,1225 Dollar etwas weniger als am Vortag. Der Bund-Future, der auf der zehnjährigen Bundesanleihe basiert, stagnierte bei 156,13 Punkten.

Bei den Aktienwerten standen erneut die Autobauer unter Verkaufsdruck, die immer noch unter der Volkswagen -Affäre litten. VW, BMW und Daimler rutschten um bis zu fünf Prozent ab. Die europäischen Konkurrenten Renault, Peugeot und Fiat verloren sogar bis zu 6,5 Prozent.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...