Politik

Ukraine öffnet Armee für Ausländer und Staatenlose

Die Ukraine will künftig auch Ausländer und Staatenlose in die Armee aufnehmen. Dadurch soll nach Angaben von Präsident Petro Poroschenko die „Kampfkraft“ gesteigert werden. Die bislang einsetzten Söldner bekommen durch das Gesetz eine legale Basis.
03.11.2015 16:22
Lesezeit: 1 min

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat die Streitkräfte für Ausländer und Staatenlose geöffnet. Mit der Einbeziehung der „kampffähigen, erfahrenen und motivierten“ Soldaten solle die Kampfkraft der Streitkräfte erhöht werden, teilte Poroschenko nach der Unterzeichnung eines entsprechenden Gesetzes am Dienstag in Kiew mit. Zugleich müssten weniger Ukrainer einberufen werden.

Beobachtern zufolge sollen bereits Dutzende Freiwillige und Söldner für die Regierungstruppen gegen Rebellen im Donbass kämpfen. Diese bekommen mit dem Gesetz eine legale Basis. Am Montag hatte die reguläre Herbsteinberufung von 11.000 Ukrainern begonnen, berichtet Ukrinform. Poroschenko stellte zudem Ausländern, die die „territoriale Integrität, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine verteidigen“, einen schnelleren Weg zur ukrainischen Staatsangehörigkeit in Aussicht. Im Dezember 2014 hatte er bereits einen weißrussischen Kämpfer eines Freiwilligen-Milizen eingebürgert.

Währenddessen ist die humanitäre Lage in der Ostukraine nach wie vor schlecht. Nils Muiznieks, Menschenrechtskommissar des Europarates, sagt, dass fünf Millionen Menschen wegen des Konflikts in Not geraten seien. Sie bräuchten dringend Unterstützung, schrieb er in einem Bericht, der am Dienstag in Straßburg vorgestellt wurde. Ob Wasserversorgung, Kliniken oder Schulen und Kindergärten: Eineinhalb Jahre nach Beginn der Kämpfe seien viele Einrichtungen durch Beschuss schwer beschädigt. Allein in der Stadt Kramatorsk seien 30 Schulen und 20 Kindergärten getroffen worden, berichtete der Kommissar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Luxus für die Chefetage: DAX-Vorstände kassieren das 41-Fache ihrer Mitarbeiter
12.08.2025

Während die Wirtschaft stagniert, steigen die Managergehälter: DAX-Vorstände verdienen im Schnitt das 41-Fache ihrer Mitarbeiter – und...

DWN
Politik
Politik Rente und Lebensarbeitszeit: Beamte sollen länger arbeiten, weil sie im Schnitt länger leben
12.08.2025

Die Deutschen sollen länger arbeiten, fordert die Wirtschaftsministerin, auch um die Sozialsysteme abzusichern. Für das Rentensystem hat...

DWN
Politik
Politik Umfrage: Nur jeder Dritte zufrieden mit Kanzler Merz – Unzufriedenheit steigt weiter
12.08.2025

Rund 100 Tage nach Amtsantritt der neuen Koalition fällt die Bilanz für Bundeskanzler Friedrich Merz eher ernüchternd aus. Einer...

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: DAX-Schwergewicht rutscht weiter ab – jetzt SAP-Aktie kaufen?
12.08.2025

Die SAP-Aktie steht unter Druck – trotz starker Cloud-Zahlen und stabiler Marktstellung. Anleger fragen sich: Jetzt die SAP-Aktie kaufen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaming-Boom in Deutschland: Verbraucher geben 4,6 Milliarden Euro aus
12.08.2025

Die Gaming-Branche in Deutschland erlebt einen spürbaren Aufschwung: Im ersten Halbjahr 2025 stiegen die Ausgaben der Verbraucherinnen und...

DWN
Panorama
Panorama Heiße Tage, kühle Skepsis: Warum wir uns mit Klimaanlagen so schwertun
12.08.2025

Während Klimaanlagen in vielen Ländern weltweit zur normalen Ausstattung gehören, sind sie in Deutschland noch immer umstritten....

DWN
Politik
Politik Sonntagsfrage: AfD mit Rekordwert in aktueller Forsa-Umfrage – Tiefpunkt für Schwarz-Rot und Kanzler Merz
12.08.2025

Die aktuelle Sonntagsfrage bringt die schwarz-rote Koalition unter Druck: Die AfD erreicht ihren Rekordwert, die Union verliert. Die...

DWN
Politik
Politik Selenskyj warnt: Putin nutzt Trump-Treffen als Vorwand für neue Offensive – kein Wille zum Frieden
12.08.2025

Kurz vor dem Gipfel zwischen Donald Trump und Wladimir Putin warnt Wolodymyr Selenskyj: Moskau rüste für neue Angriffe, statt Frieden zu...