Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Dienstagabend verfügt, dass der Raketenkreuzer „Moskva“ vor die syrische Küste geschickt wird. Er soll alles zerstören, was eine Gefahr für die Flugzeuge der russischen Luftwaffe darstellt. Das meldet der staatliche russische Sender RT. Betroffen sind alle Ziele, und nach dem Abschuss durch die türkische Luftwaffe ist es auch möglich, dass die Russen auch auf türkische und damit Nato-Ziele schießen werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Am Dienstag hatte ein Sprecher von Putin geklagt, dass man nicht davon ausgegangen sei, im Einsatz gegen den IS von der Nato behindert zu werden. Sergey Rudskoy vom Generalstab sagte, man gehen davon aus, dass die Maschine aus der Nähe und mit einer Infrarot-Suche erfasst und abgeschossen wurde. Der türkische Kampfflieger habe keinen Kontakt mit den Russen aufgenommen. Daher haben die Russen nun ihre Lagebeurteilung im Hinblick auf die Nato geändert.
Die zweite Maßnahme besteht darin, dass jede Operation nur noch in Begleitung von Kampfflugzeugen stattfindet.
Die dritte Maßnahme ist die für die Türkei gefährlichste: Moskau suspendiert alle militärischen Kontakte mit der Türkei. Damit wird es auch keine Vorwarnungen geben, sollten sich die Russen durch türkische Aktivitäten bedroht fühlen.
Allerdings ist Putin nicht an einer Eskalation interessiert. Nachdem die USA überraschend schnell bekanntgegeben haben, dass die türkische Regierung gelogen hat und dass die russische Maschine über Syrien und nicht über türkischem Territorium abgeschossen wurde, ist Putin in einer komfortablen Lage: Es ist für die Nato hier nicht möglich, ihm die Rolle des Aggressors in die Schuhe zu schieben.
Putin kämpft auch nicht, wie er immer gesagt hat, gegen die Nato, sondern gegen den IS. Daher hat der russische Präsident am Mittwoch die Gründung eines gemeinsamen russisch-amerikanisch-türkischen Generalstabs vorgeschlagen. Das Ziel: Ein koordiniertes Vorgehen gegen die Terror-Miliz IS.