Politik

Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz lehnt TV-Debatte mit AfD ab

Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, lehnt die Teilnahme an Talkshows ab, wenn die AfD eingeladen wird. Eine neue Umfrage sieht den Einzug der AfD in den Landtag von Baden-Württemberg als sicher an.
15.12.2015 19:26
Lesezeit: 1 min

Die rheinland-pfälzische SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer will nicht an Talkshows mit Vertretern der Alternative für Deutschland (AfD) teilnehmen. «Ich gehe in keine Sendung, in der die AfD mit am Tisch sitzt», sagte Dreyer am Dienstag in Mainz. «Es gab schon Anfragen.» Nach manchen Äußerungen hält sie einige AfD-Mitglieder für rechtsextrem.

In rund drei Monaten wird in Rheinland-Pfalz ein neuer Landtag gewählt. Rot-Grün müsste vor allem um eine Mehrheit bangen, wenn mehr als drei Parteien im Parlament vertreten wären. In der jüngsten SWR-Umfrage kam die CDU in der Sonntagsfrage auf 39 Prozent, die SPD auf 31 Prozent, die Grünen erreichten 9 und die AfD 7 Prozent. Die AfD Rheinland-Pfalz wirft der SPD Versagen bei der Flüchtlings- und Asylpolitik vor.

Andere SPD-Politiker haben sich bereits ähnlich wie Dreyer geäußert. Baden-Württembergs SPD-Landeschef Nils Schmid weigert sich zum Beispiel, an einer möglichen SWR-Fernsehrunde zur Landtagswahl im März mit AfD-Spitzenkandidat Jörg Meuthen teilzunehmen.

Drei Monate vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg muss die regierende grün-rote Landesregierung unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) einer Umfrage zufolge um ihre Mehrheit bangen. Wenn jetzt gewählt würde, kämen die Grünen laut einer am Dienstag vom Magazin "Stern" veröffentlichten Forsa-Umfrage auf 28 Prozent und die SPD auf 19 Prozent.

Die CDU würde demnach 35 Prozent der Stimmen erreichen, die FDP fünf Prozent. Die AfD würde mit sieben Prozent erstmals in den Landtag einziehen, die Linkspartei mit drei Prozent klar an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. In Baden-Württemberg wird am 13. März 2016 ein neuer Landtag gewählt.

Die Wahl-Entscheidung wird in Baden-Württemberg offenbar stark von der Landespolitik geprägt. Wären nämlich Bundestagswahlen, würde die CDU im Südwesten mit 43 Prozent deutlich besser und die Grünen mit 14 Prozent deutlich schwächer abschneiden. Die SPD bliebe mit 18 Prozent auch hier unter der 20-Prozent-Marke. Die FDP käme wie die Linkspartei auf sechs Prozent, die AfD würde neun Prozent der Stimmen erreichen. Das Forsa-Institut befragte für die Umfrage vom 2. bis 11. Dezember 1064 Wahlberechtigte.

cax/ul

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...

DWN
Finanzen
Finanzen Trump plant Milliardeninvestition in Bitcoin und andere Kryptowährungen
31.05.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsangelegenheit machen – mit Milliarden-Investitionen seiner Mediengruppe. Während der Markt jubelt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Monopol auf Seltene Erden wankt – doch der Westen zahlt den Preis
31.05.2025

China kontrolliert die Welt der Seltenen Erden – und lässt Konkurrenz nur zu ihren Bedingungen zu. Neue Minen entstehen, doch ihre...