Der iranisch-türkische Goldhändler Reza Zarrab wurde am Samstag in Miami verhaftet, meldet Bloomberg. Die US-Behörden werfen ihm vor, über Jahre hinweg die Iran-Sanktionen umgangen und in diesem Zusammenhang Geld gewaschen zu haben. Zarrab, Inhaber der Royal Holding, und zwei weitere Personen – Camelia Jamshidy und Hossein Najafzadeh – werden beschuldigt, über eine Web-Firma US-Banken dazu veranlasst zu haben, unwissentlich illegale Finanztransaktionen durchgeführt zu haben. Das geht aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft von New York hervor.
Zarrab galt als Mittelsmann für iranische Unternehmer, die aufgrund der Sanktionen keine Finanztransaktionen vornehmen durften und somit die Zahlungen über Umwege machen mussten. Zarrab soll unter anderem mit den chinesischen Banken Postal Savings Bank of China, Kunlun Bank, Huaksi Banl, aber auch mit der indischen Bank of Baroda oder der türkischen Halkbank zusammengearbeitet haben.
Die Festnahme könnte auch der türkischen Regierung Kopfzerbrechen bereiten. Denn Zarab soll Bestechungsgelder in Millionenhöhe an die ehemaligen Minister der türkischen Regierung Zafer Caglayan, Muammer Güler und Egemen Bagis und ihre Söhne gezahlt haben, um Unterstützung für seine Transaktionen und Geschäfte zu bekommen, berichtet T24. Zarrab hat auch enge Beziehungen zum türkischen Staatschef Erdogan und zum engsten Kreis Erdogans, berichtet die Zeitung Sözcü. Erdogan selbst bezeichnete Zarrab zuvor als einen „Philanthropen, der sich mit dem Export von Gold beschäftigt“.
Im Zusammenhang mit Zarrabs Festnahme, sagte der FBI-Direktor Diego Rodriguez in einer Mitteilung: „Die Anklagen, die heute erhoben wurden, sind eine Botschaft an die wahren Geschäftspartner der Angeklagten, die versuchen sich zu verstecken.“
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