Politik

USA: Polizei nimmt Erdogans Goldhändler fest

Lesezeit: 1 min
23.03.2016 01:01
Die US-Polizei hat einen iranisch-türkischen Goldhändler festgenommen, der zum engsten Kreis Erdogans gehört. Er soll gegen die mittlerweile aufgehobenen Iran-Sanktionen verstoßen haben. Unklar ist, ob die US-Staatsanwaltschaft ihre Anklagen auf Mitglieder der türkischen Regierung ausweitet.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der iranisch-türkische Goldhändler Reza Zarrab wurde am Samstag in Miami verhaftet, meldet Bloomberg. Die US-Behörden werfen ihm vor, über Jahre hinweg die Iran-Sanktionen umgangen und in diesem Zusammenhang Geld gewaschen zu haben. Zarrab, Inhaber der Royal Holding, und zwei weitere Personen – Camelia Jamshidy und Hossein Najafzadeh – werden beschuldigt, über eine Web-Firma US-Banken dazu veranlasst zu haben, unwissentlich illegale Finanztransaktionen durchgeführt zu haben. Das geht aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft von New York hervor.

Zarrab galt als Mittelsmann für iranische Unternehmer, die aufgrund der Sanktionen keine Finanztransaktionen vornehmen durften und somit die Zahlungen über Umwege machen mussten. Zarrab soll unter anderem mit den chinesischen Banken Postal Savings Bank of China, Kunlun Bank, Huaksi Banl, aber auch mit der indischen Bank of Baroda oder der türkischen Halkbank zusammengearbeitet haben.

Die Festnahme könnte auch der türkischen Regierung Kopfzerbrechen bereiten. Denn Zarab soll Bestechungsgelder in Millionenhöhe an die ehemaligen Minister der türkischen Regierung Zafer Caglayan, Muammer Güler und Egemen Bagis und ihre Söhne gezahlt haben, um Unterstützung für seine Transaktionen und Geschäfte zu bekommen, berichtet T24. Zarrab hat auch enge Beziehungen zum türkischen Staatschef Erdogan und zum engsten Kreis Erdogans, berichtet die Zeitung Sözcü. Erdogan selbst bezeichnete Zarrab zuvor als einen „Philanthropen, der sich mit dem Export von Gold beschäftigt“.

Im Zusammenhang mit Zarrabs Festnahme, sagte der FBI-Direktor Diego Rodriguez in einer Mitteilung: „Die Anklagen, die heute erhoben wurden, sind eine Botschaft an die wahren Geschäftspartner der Angeklagten, die versuchen sich zu verstecken.“

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Insolvenz von HH2E: Rückschlag für Habecks Energiewende - Wasserstoffprojekte in Sachsen in Gefahr
22.11.2024

Der Wasserstoff-Spezialist HH2E hat Insolvenz angemeldet, die Finanzierung durch ein britisches Private-Equity-Unternehmen ist gestoppt....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Aktien sind heiß gelaufen: Warum immer mehr Analysten den europäischen Aktienmarkt in den Blick nehmen
22.11.2024

Vermögensverwalter Flossbach von Storch sieht zunehmend Risiken für US-Aktien. Nach der jüngsten Rekordjagd an den US-Börsen verlieren...

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...