Bulgarien rechnet mit der Ankunft tausender Flüchtlinge und bereitet deshalb die Errichtung eines Stacheldrahtzaunes an der Grenze vor. Ministerpräsident Boiko Borissow sagte am Freitag im Parlament von Sofia, die "Hauptbedrohung" gehe derzeit "von der Grenze zu Griechenland aus", die "sehr lang" und "ungeschützt" sei.
Zehntausende Flüchtlinge sitzen derzeit in Griechenland fest, weil Mazedonien seine Grenze und damit die Balkanroute geschlossen hat. Die Regierung in Sofia befürchtet, dass die Menschen nun über Bulgarien weiter nach Norden kommen wollen.
"Gruppen von 1000 bis 2000 Menschen organisieren sich", sagte Borissow mit Blick auf die Flüchtlinge. Sie wollten offenbar nach Bulgarien kommen. "Wir sind bereit, alle Maßnahmen zu ergreifen, wenn erforderlich auch den Aufbau einer leichten Befestigung."
Bislang sicherte Bulgarien vor allem die 259 Kilometer lange Grenze zur Türkei ab. Dorthin wurden 2000 Grenzschützer entsandt. Außerdem wurde ein drei Meter hoher Zaun errichtet.
Bulgarien habe Beauftragte in die Nachbarländer entsandt, um rechtzeitig über Flüchtlingsbewegungen informiert zu werden, sagte Borissow. Die griechische Grenze werde von der griechischen Seite nicht "geschützt", in den griechischen Flüchtlingslagern herrschten "schreckliche" Zustände.
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