In Griechenland ist am Freitag ein Generalstreik gegen die von den internationalen Gläubigern geforderten Sparmaßnahmen angelaufen, wie Reuters berichtet. Schiffe blieben in den Häfen, Behörden waren geschlossen und im öffentlichen Nahverkehr kam es zu Störungen.
In der Hauptstadt Athen standen am Freitag sämtliche U-Bahnen, Straßenbahnen, Busse und Vorortzüge still. Einziges Transportmittel waren Taxis – deren Gewerkschaft beteiligte sich nicht an dem Ausstand. Landesweit ruhte der Bahnverkehr, auch die Fährverbindungen zwischen Festland und den Inseln fielen aus. Die Gewerkschaft der Seeleute (PNO) hatte ihre Mitglieder sogar zu einem viertägigen Ausstand aufgerufen.
Nicht betroffen von dem Generalstreik waren die Flugverbindungen. Zudem verkehrten die Überlandbusse des Privatunternehmens Ktel. Der öffentliche Dienst lief am Freitag nur schleppend. Bei den meisten öffentlich-rechtlichen, aber auch privaten Radio- und Fernsehsendern gab es am Freitag keine Nachrichten, nachdem die Journalistengewerkschaft zum Streik aufgerufen hatte. Über das Wochenende waren in Athen sowie anderen Städten Demonstrationen geplant.
Griechenland muss auf Druck seiner internationalen Geldgeber die staatlichen Rentenausgaben erheblich reduzieren. Um dies zu erreichen, will die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras die bisherige Höchstrente beschneiden und einheitliche Rentenbeiträge von 20 Prozent einführen. Außerdem sollen die Abgaben auf mittlere und hohe Einkommen angehoben werden.
Zu dem Streik, der bis Samstag dauern sollte, hatten die größten Gewerkschaften des Landes aufgerufen. Die Proteste richteten sich gegen die vom Internationalen Währungsfonds, der EZB und der EU geforderten Steuerreformen und Rentenkürzungen, mit denen sich derzeit das Parlament in Athen befasst. Eine Abstimmung darüber ist für Sonntag geplant. Die Reformen sollen den Weg ebnen für weitere internationale Milliardenkredite für das Euro-Land.
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