Politik

Notbremse an der Grenze: Dänemark verschärft Asylgesetze

Lesezeit: 1 min
31.08.2016 02:26
Dänemark wird seine Asylgesetze verschärfen und im Krisenfall seine Grenzen dichtmachen. Die Bundesregierung und Schleswig-Holstein sollen in diesem Fall vorher von den Maßnahmen in Kenntnis gesetzt werden.
Notbremse an der Grenze: Dänemark verschärft Asylgesetze

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Dänemark will seine Asylgesetze weiter verschärfen und Grenzübergänge nach norwegischem Vorbild im Ernstfall ganz dichtmachen. «Es wird eine Notbremse eingeführt, die es möglich macht, Asylbewerber in Krisensituationen an der Grenze abzuweisen», sagte Integrationsministerin Inger Støjberg am Dienstag bei der Vorstellung eines Reformpaketes der Regierung für die Jahre bis 2025. Als Beispiel nannte die Politikerin die Lage im Herbst vergangenen Jahres, als Tausende Flüchtlinge aus Deutschland über die Autobahn nach Dänemark liefen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Schleswig-Holsteins Justizministerin Anke Spoorendonk (SSW) seien über die «Notbremse» informiert, erklärte Støjberg. «Wenn wir die "Notbremse" ziehen, geben wir ihnen natürlich Bescheid, bevor wir das tun.»

Rechte Parteien und Sozialdemokraten unterstützen die Pläne der liberalen Minderheitsregierung, die auch die Bedingungen für eine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis verschärfen und stärkere Kontrollen etwa an Asylzentren einführen will. 2016 will das Land keine der 1500 Quotenflüchtlinge mehr aufnehmen, zu deren Aufnahme Dänemark innerhalb von drei Jahren verpflichtet ist. Die dänischen Sozialisten verurteilten die Pläne als «verantwortungslos».

2015 hatten rund 21 000 Menschen in Dänemark Asyl gesucht, in diesem Jahr rechnet die Regierung mit rund 10 000. In der vergangenen Woche kamen 36 Asylbewerber in dem Land an - die niedrigste Zahl seit Einführung der Kontrollen an der Grenze zu Deutschland im Januar.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...