Der kenianische Halbbruder des scheidenden US-Präsidenten Barack Obama hat am Mittwoch laut AFP aus seiner Freude über den Wahlsieg von Donald Trump keinen Hehl gemacht. Der 58-jährige Malik Obama, ein Muslim aus einem kleinen Dorf im Westen Kenias, gratulierte Trump und nannte die unterlegene Kandidatin Hillary Clinton "betrügerisch" - so wie es Trump während seines Wahlkampfs getan hatte.
Malik Obama hat sich wiederholt gegen seinen berühmten Bruder gewandt. Er wirft ihm Unehrlichkeit und die Vernachlässigung seiner kenianischen Verwandtschaft vor - gleichzeitig soll er Medienberichten zufolge tausende Dollar aus dem Verkauf von Briefen des jungen Barack Obama eingenommen haben.
Malik, der auch die US-Staatsbürgerschaft hat und seit 1985 an den US-Wahlen teilnimmt, hatte sich spät, aber dafür umso lauter als Trump-Fan bekannt. Er ahmte auch den Twitter-Stil seines Idols nach, der von Großbuchstaben, Rechtschreibfehlern und Beleidigungen geprägt ist, und zeigte sich auf seinem Profilfoto mit einer roten Trump-Wahlkampfmütze. In seiner Bewunderung für Trump ging er so weit, den weißen Immmobilienmilliardär sogar als "Wiedergeburt" des legendären Schwarzen-Aktivisten Malcolm X zu bezeichnen.
An Trumps Wahlkampfrhetorik störte sich Malik Obama offenbar nicht. Der Republikaner hatte etwa ein Einreiseverbot für Muslime gefordert und versucht, die kenianische Herkunft des US-Präsidenten politisch auszuschlachten. Trumps Behauptung, Obama sei in Kenia geboren, entkräftete der Staatschef, indem er seine Geburtsurkunde präsentierte. Obama wurde in Hawaii als Sohn einer US-Bürgerin und eines Kenianers geboren. Sein Vater verließ die Familie und das Land, als Barack zwei Jahre alt war.