Deutschland

RTL garantiert Demokratie in Deutschland: Private TV-Sender von GEZ befreit

Lesezeit: 1 min
25.02.2013 11:47
Die Privatsender wie RTL oder ProSiebenSat.1 müssen im Gegensatz zum restlichen Deutschland keinen Rundfunkbeitrag zahlen. Um das bequeme Oligopol zu schützen, scheint das Rundfunk-System die Auffassung zu vertreten, dass die Demokratie in Deutschland ohne RTL und SAT 1 offenbar nicht funktionsfähig wäre.
RTL garantiert Demokratie in Deutschland: Private TV-Sender von GEZ befreit

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Fernsehsender wie RTL oder ProSiebenSat.1 müssen im Unterschied zum Rest der deutschen Wirtschaft und zu den privaten Haushalten keinen Rundfunkbeitrag zahlen, schreibt der Medienexperte Hans-Peter Siebenhaar Im Handelsblatt. Die öffentlich-rechtlichen und die privaten Sender steckten längst unter einer Decke. Sie arbeiteten zum beiderseitigen Nutzen auf Kosten der anderen zusammen, so Siebenhaar. Es handelt sich um ein Oligipol, das allen nutze und daher auch von niemandem verändert werden will.

Warum aber die privaten Sender im Unterschied zu normalen Firmen keine GEZ zahlen müssen, erschließt sich niemandem: Sie haben viele Betriebsstätten, viele Dienstwagen und wären daher eine einträgliche Erlösquelle für den Staat. Auch alle anderen Medien müssen die GEZ zahlen, weshalb das Argument der Pressefreiheit hier nicht ins Treffen geführt werden kann. Im Gegenteil: Das Privileg schreit eigentlich nach einer Klage vor dem Verfassungsgericht - wegen der Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes.

Möglicherweise werden die Privatsender jedoch von der GEZ befreit, weil sie, wie die Öffentlich-rechtlichen auch, vor allem und ausschließich einen unverwechselbaren Beitrag zur Demokratie leisten. Ein Blick in die TV-Programm von Big Brother bis Germany's Next Top-Model wird diese Vermutung bestätigen.

Die GEZ begründet die Sonderstellung der privaten Sender damit, dass der Rundfunkbeitrag der Gesamtveranstaltung Rundfunk diene. Sowohl die privaten Rundfunkanbieter als auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sowie die Landesmedienanstalten sind vom Rundfunkbeitrag befreit, sagte das Projektbüro beim SWR den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Diese Regelung habe bereits vor der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag gegolten.

Die öffentlich-rechtlichen Sender erregten kürzlich Aufsehen wegen ihrer Pläne, säumigen GEZ-Zahlern auch mit Inkasso-Unternehmen Druck zu machen. Der Datenschutz-Beauftragte von Schleswig-Holstein hält dies für „hochproblematisch“ (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Legale Tricks: Steuern sparen bei Fonds und ETFs - so geht's!
20.05.2024

Steuern fressen einen großen Teil der Börsengewinne auf. DWN zeigt Ihnen 11 legale Wege, wie Sie Steuern bei Fonds und ETFs sparen und...

DWN
Panorama
Panorama In wenigen Klicks: Verbraucher finden optimale Fernwärme-Tarife auf neuer Plattform
20.05.2024

Eine neue Online-Plattform ermöglicht es Verbrauchern, die Preise für Fernwärme zu vergleichen, was eine bedeutende Rolle in der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IEA schlägt Alarm: Rohstoffmangel gefährdet Klimaschutzziele
20.05.2024

Die Internationale Energie-Agentur warnt vor einem drohenden Mangel an kritischen Mineralien für die Energiewende. Mehr Investitionen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fußball-EM 2024: Bierbranche hofft auf Rückenwind
20.05.2024

Weil die Deutschen immer weniger Bier trinken, schrumpft der hiesige Biermarkt und die Brauereien leiden. Eine Trendwende erhofft sich die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen „Irreführende Praktiken“: Shein muss deutsche Website anpassen
20.05.2024

Nach einer Abmahnung durch deutsche Verbraucherschützer hat Shein eine Unterlassungserklärung unterzeichnet. Laut vzbv-Chefin Pop machen...

DWN
Technologie
Technologie BYD baut erstes Werk in der EU: Eine Gefahr für Deutschlands Autobauer?
20.05.2024

Bereits seit Dezember 2023 steht fest, dass BYD, Chinas wichtigste und staatlich geförderte Marke für Elektroautos, ein Werk in Szeged in...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview mit Ex-Militärberater Jörg Barandat (zweiter Teil): Die Welt ist im Wasserkampf
20.05.2024

Jörg Barandat war unter anderem militärischer Berater im Auswärtigen Amt sowie Dozent für Sicherheitspolitik an der Führungsakademie...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview mit Ex-Militärberater Jörg Barandat: „Wasser und Energie sind untrennbar miteinander verbunden.“
19.05.2024

Wasser sollte nicht getrennt von anderen Faktoren wie Energie und Klima betrachtet werden, sagt Jörg Barandat, langjähriger Berater...