Panorama

In wenigen Klicks: Verbraucher finden optimale Fernwärme-Tarife auf neuer Plattform

Eine neue Online-Plattform ermöglicht es Verbrauchern, die Preise für Fernwärme zu vergleichen, was eine bedeutende Rolle in der Energiewende spielen soll. Allerdings gibt es einen Haken.
20.05.2024 17:10
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
In wenigen Klicks: Verbraucher finden optimale Fernwärme-Tarife auf neuer Plattform
Eine Fernwärmeleitung führt vor Altbauten aus der Gründerzeit durch den Leipziger Stadtteil Reudnitz (Foto: dpa). Foto: Jan Woitas

Die Preise von Fernwärme können Verbraucherinnen und Verbraucher jetzt auf einer neuen Online-Plattform vergleichen. Am Freitag ging eine Fernwärme-Preistransparenzplattform in Betrieb, auf der unter anderem eine Preisübersicht verschiedener Anbieter zu finden ist, wie der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW), der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) am Freitag in Berlin mitteilten. Die von den Verbänden ins Leben gerufene Plattform solle auch darüber informieren, wie Fernwärmepreise entstünden.

Was ist Fernwärme einfach erklärt?

Fernwärme ist Wärme, die nicht im Wohnhaus erzeugt wird, sondern aus einem Kraft- oder Heizwerk in der Umgebung kommt. Meist wird dort Wasser erhitzt, das dann durch isolierte Rohre in die Häuser geleitet wird. 2020 lag die Trassenlänge bei mehr als 31 000 Kilometern. Bis 2030 sollen die Wärmenetze zu mindestens 50 Prozent aus Erneuerbaren Energien oder Abwärme gespeist werden, bis 2045 müssen sie komplett treibhausgasneutral sein. Der Ausbau der Fernwärme soll eine wichtige Rolle spielen bei der Wärmewende, dem schrittweisen Abschied fossiler Heizungen wie Gasheizungen. In den kommenden Jahren müssen Kommunen dazu Wärmeplanungen vorlegen.

„Die Attraktivität der Fernwärme ist extrem hoch. Die Menschen rennen den Unternehmen die Bude ein“, sagte Kai Lobo, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VKU. Allerdings ist es den Verbänden zufolge für viele Menschen schwierig zu durchdringen, wie Fernwärme funktioniert und wodurch sich etwaige Preisunterschiede ergeben. Dazu müsse man die Besonderheiten der Fernwärme kennen. So sei Fernwärme ein lokales Gut, das in der Regel vor Ort erzeugt und verbraucht werde. Die preisbestimmenden Faktoren hingen somit vor allem von den lokalen Gegebenheiten ab. Die Plattform solle neben der Preisübersicht deshalb auch dazu beitragen, ein besseres Verständnis für Fernwärme zu schaffen.

Vzbv: Transparenz im Wärmesektor braucht verpflichtendes Wärmenetzregister

Die Vorständin beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), Ramona Pop, hält die Transparenzplattform der Anbieterverbände für einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung für mehr Transparenz im Wärmesektor. „Allerdings beruht die Plattform auf Freiwilligkeit: Es ist zu befürchten, dass gerade Anbieter, deren Preise besonders hoch und erklärungsbedürftig sind, sich nicht an dieser Plattform beteiligen“, sagte die vzbv-Vorständin. Deshalb brauche es zusätzlich ein Wärmenetzregister bei einer Bundesbehörde, das die Preise aller Fernwärmenetze aufführe. Der vzbv habe selbst im Jahr 2023 damit begonnen, für Fernwärmenetze beispielhaft Preise zu veröffentlichen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Siton Mining: Mining mit BTC, XRP und DOGE.Verdienen Sie 8.600 $ pro Tag an passivem Einkommen

Auf dem volatilen Kryptowährungsmarkt ist die Frage, wie sich die täglichen Renditen digitaler Währungen maximieren lassen, anstatt sie...

DWN
Finanzen
Finanzen Topmanager erwarten Trendwende bei Börsengängen
17.09.2025

Nach Jahren der Flaute sehen Topmanager eine Trendwende am Markt für Börsengänge. Warum Klarna den Wendepunkt markieren könnte und was...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Solar-Krise: Solarfirma Meyer Burger schließt Standorte - 600 Beschäftigten gekündigt
17.09.2025

Rettung geplatzt: Warum auch Investoren keinen Ausweg für den insolventen Solarmodul-Hersteller Meyer Burger sehen und was jetzt mit den...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinesische Waren: Europas Industrie gerät zunehmend unter Druck
17.09.2025

Chinesische Waren fluten Europa. Subventionen aus Peking drücken Preise, während Europas Industrie ins Hintertreffen gerät. Deutschland...

DWN
Politik
Politik AfD stärkste Kraft: AfD zieht in YouGov-Umfrage erstmals an der Union vorbei
17.09.2025

Die AfD zieht in der Sonntagsfrage an der Union vorbei – für die SPD geht es minimal aufwärts. Eine Partei, die bislang nicht im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft TOP10 Biotech-Unternehmen: Was Anleger jetzt wissen müssen
17.09.2025

Biotech-Unternehmen dominieren mit GLP-1 und Onkologie – doch Zölle, Patente und Studienerfolge entscheiden über Renditen. Wer jetzt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Halbleiterstandort Sachsen: Ansiedlung von TSMC - Silicon Saxony rechnet mit 100.000 neuen Jobs
17.09.2025

Sachsen ist Europas größter Mikroelektronik-Standort mit rund 3.600 Unternehmen und rund 83.000 Mitarbeitern. Auf der Halbleitermesse...

DWN
Politik
Politik Haushaltsdebatte im Bundestag: Erst Schlagabtausch, dann Bratwürste für den Koalitionsfrieden
17.09.2025

Merz gegen Weidel: Zum zweiten Mal treten die beiden in einer Generaldebatte gegeneinander an. Weidel wirft Merz „Symbolpolitik“ und...

DWN
Finanzen
Finanzen Berliner Testament: Ungünstige Nebenwirkungen bei größeren Vermögen – und was sonst zu beachten ist
17.09.2025

Das Berliner Testament ist in Deutschland sehr beliebt, denn es sichert den überlebenden Ehepartner ab. Allerdings hat es auch eine Reihe...