Sollte Spanien die Hilfe des EFSF oder der EZB durch Anleihenkäufe in Anspruch nehmen wollen, würden die Bedingungen dafür „sehr hart“ ausfallen, erklärte Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker dem Bayerischen Rundfunk am Dienstag. Ein solcher Schritt wird indes immer wahrscheinlicher. Investoren sind sich sicher, dass die andauernde Rezession und Rückzahlungen in Höhe von 30 Milliarden Euro, die im Oktober fällig werden würden, der Regierung nichts anderes übrig lassen werde, so die Nachrichtenagentur AFP.
Über die Art der Bedingungen wollte Juncker nichts sagen. Es wäre seiner Meinung nach nicht fair, den Spaniern über die Presse im Voraus mitzuteilen, was sie erwarte. Die Verhandlungen zum spanischen Rettungspaket gestalten sich jedoch schwierig (mehr hier).
Spanien will das Rettungspaket so lange wie möglich hinauszögern. Denn Premier Mariano Rajoy fürchtet, weitere strenge Sparauflagen könnten seinem Ergebnis bei den Wahlen in Galizien schaden. Daher will er frühestens im November Hilfe beim EFSF oder bereits ESM beantragen (mehr hier).
Damit würde aber auch der Druck bei den Verhandlungen steigen und wesentlich mehr Hilfe nötig werden. Die Märkte beginnen bereits ungeduldig zu werden. Anleger und Beobachter kritisieren, Spanien könnte die Geduld überstrapazieren (mehr hier).