Finanzen

Goldpreis fällt auf Vier-Jahres-Tief

Lesezeit: 1 min
05.11.2014 16:07
Die Sorge vor einer Konjunkturabkühlung in China hat die Talfahrt an den Rohstoffmärkten am Mittwoch beschleunigt. Der erneute Anstieg des US-Dollar drückte die Preise für Rohöl und Edelmetalle. Diese fielen so tief wie seit vier Jahren nicht.
Goldpreis fällt auf Vier-Jahres-Tief

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der anhaltende Höhenflug des Dollar drückte die Preise. Der Dollar-Index stieg um bis zu 0,7 Prozent auf ein Viereinhalb-Jahres-Hoch von 87,57 Punkten. Zum japanischen Yen kletterte der Dollar auf 114,55 Yen - den höchsten Stand seit sieben Jahren. Eine steigende US-Devise macht in Dollar notierte Rohstoffe für Käufer außerhalb der USA teurer. Der Goldpreis fiel im Zuge dessen um bis zu zwei Prozent auf 1144,20 Dollar je Feinunze und markierte damit den tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren. Silber verbilligte sich um bis zu 4,8 Prozent auf 15,23 Dollar je Feinunze und war damit so günstig wie seit Februar 2010 nicht mehr. Auch Platin und Palladium gerieten unter Druck.

Die richtungsweisende Öl-Sorte Brent gab um bis zu 1,4 Prozent auf 81,63 Dollar je Barrel nach und war damit so billig wie seit Oktober 2010 nicht mehr. Nach verhaltenen Industriedaten aus China fiel in der zweitgrößten Volkswirtschaft auch das Wachstum im Dienstleistungssektor schwächer aus. Der von der Großbank HSBC und dem Institut Markit erhobene Einkaufsmanagerindex rutschte im Oktober auf 52,9 Punkte ab. Dies ist der niedrigste Wert seit Juli, auch wenn der Index immer noch deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern liegt. Am Vortag war der Ölpreis bereits wegen einer neuen Runde im Preiskampf der Förderländer unter Druck geraten. Saudi-Arabien räumt nun auch US-Abnehmern Rabatte ein. Börsianern zufolge will Saudi-Arabien mit dieser Taktik jenen Produzenten das Wasser abgraben, die Rohöl nur unter hohen Kosten fördern können, vor allem Fracking-Produzenten. „Ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht, so dass Brent schon bald die Marke von 80 Dollar testen dürfte“, heißt es bei der Commerzbank.

Das Überangebot bei gleichzeitig schwächelnder Konjunktur in China und Europa sorgt seit Monaten für einen fallenden Ölpreis. „Das Angebot ist höher und die Nachfrageprognosen werden beinahe täglich nach unten korrigiert", fasst Analyst Hans van Cleef von ABN Amro zusammen. Mit Spannung warteten Investoren deshalb auf die am Nachmittag anstehenden wöchentlichen US-Lagerdaten des Energieministeriums.

Der niedrige Ölpreis führt zu Einnahmeverlusten in den erdölexportierenden Staaten. Auch der internationale Kreditmarkt leide darunter, berichtet die Bank BNP Paribas. Denn ein Großteil der Petrodollars fließt an westliche Banken in Form von Einlagen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...