Politik

Griechenland: Regierung am Ende, Neuwahlen am 25. Januar

Lesezeit: 1 min
29.12.2014 12:48
Der Athener Leitindex ist am Montag um bis zu 11,3 Prozent auf 756,80 Zähler zurückgefallen. Auslöser des Einbruchs ist die gescheiterte Präsidenten-Wahl. Das griechische Parlament muss aufgelöst werden. Im Januar werden vorgezogene Neuwahlen stattfinden.
Griechenland: Regierung am Ende, Neuwahlen am 25. Januar

Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Griechenland wird am 25. Januar ein neues Parlament gewählt. Nach der gescheiterten Präsidentenwahl kündigte Regierungschef Antonis Samaras am Montag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache an, er werde am Dienstag Staatsoberhaupt Karolos Papoulias um die Auflösung des Parlamentes bitten. Er werde es nicht zulassen, dass irgendjemand den Platz Griechenlands in Europa infrage stelle. "Es ist Zeit, dass das griechische Volk das tut, was das Parlament nicht getan hat - die Unsicherheit beenden und Stabilität wiederherstellen", sagte Samaras. Er zeigte sich siegesgewiss, obwohl im Umfragen die reformkritische linke Syriza vorn liegt. Deren Chef Alexis Tsipras kündigte nach dem Scheitern der Präsidentenwahl an, der Rettungsplan der Troika aus EU, EZB und IWF werde schon in wenigen Tagen der Vergangenheit angehören.

Die gescheiterte Präsidentenwahl hat die griechischen Anleger am Montag verschreckt. Der Athener Leitindex weitete seine Verluste aus und fiel um bis zu 11,3 Prozent auf 756,80 Zähler, den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Die Rendite zehnjähriger griechischer Anleihen kletterte zeitweise auf 9,748 Prozent nach 8,530 Prozent im Schlussgeschäft von Heiligabend.

Der frühere EU-Kommissar Stavros Dimas verfehlte als Präsidentschaftskandidat auch im dritten Anlauf die erforderliche Mehrheit von 180 Stimmen. Lediglich 168 Abgeordnete stimmten für ihn. Damit muss das Parlament aufgelöst und Neuwahlen ausgerufen werden, die in den kommenden Wochen stattfinden sollen. An den Finanzmärkten sorgt dies für Unruhe, da in Umfragen die reformkritische Syriza-Partei vorne liegt und dadurch die Kreditpolitik von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Gefahr geraten könnte.

Ein Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone sei zwar nicht wahrscheinlich, aber die Unsicherheit bereite den Investoren Sorge - daher auch die deutliche Talfahrt des Aktienmarkts, sagte Manos Hatzidakis, Analyst bei Beta Securities in Athen.

Der Dax grenzte seine Verluste im Lauf des Tages wieder ein und notierte am Mittag noch 0,5 Prozent schwächer bei 9873 Zählern. Nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses hatte er 1,4 Prozent verloren. Die zehnjährige Bundesanleihe, die gern als sicherer Hafen angesteuert wird, markierte ein Rekordtief von 0,564 Prozent. Der Euro reagierte dagegen kaum und lag bei 1,2193 Dollar.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..



Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Es geht schlicht um die Neuordnung Europas
23.09.2023

Bei Friedensverhandlungen zwischen Brüssel, wo die Zentralen der EU und der NATO stehen, und Moskau geht es unweigerlich um eine...

DWN
Politik
Politik Kommunen unter Druck: Ampel ändert Strategie bei der Migration
23.09.2023

Kehrtwende in der Migrationsfrage: Die Innenministerin lehnt stationäre Grenzkontrollen nicht mehr ab, der Kanzler ist für schnellere...

DWN
Politik
Politik Arbeit unterbewertet? Das Bürgergeld 2.0: Ein visionärer Ansatz für Deutschland?
23.09.2023

Zahlt sich Arbeit noch aus? Gerade Geringverdiener behalten oft weniger im Portemonnaie als Sozialleistungsempfänger. Könnte ein...

DWN
Politik
Politik Zweifler überzeugt? Ein Jahr Giorgia Meloni
23.09.2023

Ein Jahr ist es her, dass Giorgia Meloni in Italien die Wahl gewann. Im Ausland waren die Sorgen groß, dass das EU-Gründungsmitglied weit...

DWN
Politik
Politik Wohnungsnot: Bauministerin Geywitz fordert Abkehr von Energiesparvorschriften
23.09.2023

Die Bundesregierung ist von ihrer Zielvorgabe von 400.000 Neubauten meilenweit entfernt. Jetzt sollen die Energiesparstandards einkassiert...

DWN
Immobilien
Immobilien DWN-Interview: „Verstöße gegen die Mietpreisbremse werden leider gar nicht kontrolliert“
23.09.2023

Im DWN-Interview spricht der Präsident des Deutscher Mieterbundes (DMB) Lukas Siebenkotten über die Krise auf dem deutschen Mietmarkt. Er...

DWN
Finanzen
Finanzen Fondskosten: „Die TER liefert kein vollständiges Bild“
23.09.2023

Anleger schauen auf die TER, um die Kosten eines Fonds abzuschätzen. Doch Experten sehen das Kostenmaß kritisch.

DWN
Technologie
Technologie Wessen KI-Revolution?
23.09.2023

Der Fortschritt in der Entwicklung Künstlicher Intelligenz bringt weitgehende gesellschaftliche Herausforderungen und Risiken mit sich....