Die dramatische Lage der spanischen Banken treibt neben der hohen Staatsverschuldung derzeit die Zinssätze für spanische Anleihen nach oben (hier). Grund hierfür sind unter anderem die schlechten Kredite, die sich in den Portfolios der spanischen Banken befinden: Sie machen 8,16 Prozent der gesamten Kredite aus – 143,8 Milliarden Euro. In Italien zeichnet sich derzeit ein ganz ähnliches Bild ab. Der Bankensektor des Landes ist ebenfalls angegriffen und die Zinssätze steigen aus Angst vor einer Ansteckung (hier).
Die schlechten, ungedeckten Kredite, die die italienischen Banken vergeben haben, stiegen im Februar auf 107,6 Milliarden Euro. Das macht immerhin 6,3 Prozent aller Kredite aus. Damit haben sich die Anteile der schlechten Kredite seit Juni 2008 mehr als verdoppelt und den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht.
Hinzu kommt, dass das Wachstum des Gesamtvolumens der Kredite an den privaten Sektor in Italien im März mit 0,9 Prozent nur leicht zugenommen hat. Trotz der beiden EZB-Tender, bei denen die italienischen Banken am stärksten zugegriffen haben, kommt also kaum etwas in der Privatwirtschaft an. Dies zeigt, wie notwendig die langfristigen Kredite der EZB für die eigene Refinanzierung der Banken und für die Erfüllung der neuen Kapitalanforderungen gewesen sind.