Politik

Griechenland: Linkspartei Syriza will gegen Oligarchen vorgehen

Lesezeit: 1 min
08.01.2015 02:42
Die griechische Syriza-Partei will im Falle eine Regierungs-Übernahme den Einfluss der Oligarche im Land beschneiden. Diese hätten in den vergangenen Jahrzehnten ihre politischen Verbindungen genutzt, um öffentliche Aufträge zu ergattern, Syriza-Sprecher George Stathakis. Vor allem die Medien-Branche soll unter die Lupe genommen werden.
Griechenland: Linkspartei Syriza will gegen Oligarchen vorgehen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Griechenlands Linkspartei Syriza Partei möchte bei einer Regierungs-Übernahme den Einfluss der Oligarchen im Land einschränken. Diese kontrollieren weitere Teile der griechischen Wirtschaft. „Die Oligarchen stehen ganz oben in der Liste unserer Agenda“, zitiert die Financial Times den Syriza-Sprecher George Stathakis. Deren Bekämpfung habe oberste Priorität.

Der Begriff Oligarch bezieht sich auf eine kleine Gruppe von mächtigen griechischen Geschäftsleuten, die ihre politischen Verbindungen ausgenutzt haben, um öffentliche Aufträge zu erhalten und potenzielle Wettbewerber aus dem In- und Ausland auszuschließen.

Es gibt eine personelle und finanzielle Überlappung von Oligarchen und Politikern. So sind die wohlhabenden Oligarchen an der Finanzierung von Wahlkampagnen von Politikern direkt beteiligt. Zudem könnten die griechischen Parteien ihre Mitarbeiter ohne die Spenden von Oligarchen nicht vollkommen auszahlen.

Stathakis sagt, dass Syriza vor allem drei von den Oligarchen kontrollierte Branchen genauer unter die Lupe nehmen werde: Die heimischen Medien, die Immobilien-Wirtschaft und die Vergabe öffentlicher Aufträge.

„Das Medieneigentum, insbesondere das Fernsehen, wird die erste Priorität sein. Denn Griechenland hat noch nie eine landesweite Privatfernsehen-Lizenz zum Verkauf angeboten (…) So haben das halbe Dutzend an kommerziellen Kanälen keine Rechtsgrundlage und der Staat hat große Mengen an Einnahmen verloren“, sagt Stathakis.

Zudem sei Syriza darauf aus, die Privatisierungs-Welle im Land zu stoppen. Somit sind zwei große Projekte gefährdet. Bei dem einen Projekt handelt es sich um die Nutzungsrechte des Küstengeländes des ehemaligen Flughafens in Athen im Wert von 950 Millionen Euro. Daran sind griechische, chinesische und arabische Investoren beteiligt. Zudem wurde ein betriebliches Nutzungsrecht von 14 regionalen Flughäfen an ein griechisch-deutsches Konsortium vergeben. Diese Konzession hat einen Wert in Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...