Finanzen

Frankreich: Hollande-Partei will mehr Schulden machen

Das Ziel, bis 2013 das Defizit Frankreichs auf 3 Prozent zu senken, sei „unhaltbar“, warnt der Präsident der französischen Nationalversammlung. Man wolle zwar nicht das „hässliche Entlein“ der EU sein, aber die schlechte wirtschaftliche Lage lasse die Umsetzung dieses Ziels nicht zu. Mit dieser Ansicht ist er nicht allein, etliche Politiker auf Francois Hollandes Partei sprechen sich mittlerweile gegen das Defizitziel aus.
02.10.2012 13:42
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Zypern lehnt Forderungen der Troika ab

Francois Hollande, der französische Premier und der Finanzminister des Landes stehen unter Druck. Der Fiskalpakt stößt auf immer mehr Widerstand in den politischen Reihen und nun wird auch das Defizitziel in Frage gestellt. 2013 will Frankreich die von der EU-Kommission gesetzte Grenze von 3 Prozent erreichen. Doch selbst in der Partei von Francois Hollande wird dies äußerst kritisch gesehen. Wie die französische Zeitung Le Figaro berichtet, sagte der Präsident der französischen Nationalversammlung, Claude Bartolone (Partie Socialiste), am Dienstag, das Ziel von 3 Prozent sei „unhaltbar“, ohne Gefahr zu laufen, dass das französische Wachstum zusammenbreche (zudem sind die 3 Prozent willkürlich - hier). Man wolle zwar nicht „das hässliche Entlein“ der EU sein, aber das Ziel gefährde das französische Wachstum (das bereits einbricht – hier). Er bat deshalb die EU-Kommission, die Durchführbarkeit der Anstrengungen zu untersuchen.

Ähnlich sieht es die Präsidentin des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, Elisabeth Guigou. Sie sagte am Dienstag, „wir können nicht wirklich messen“, dass die Begrenzung des Haushaltsdefizits auf 3 Prozent ohne Auswirkungen für die französische Kaufkraft bleiben werde. Notfalls müsse man eine Debatte auf europäischer Ebene beginnen, so Elisabeth Guigou. Claude Bartolone verwies darüber hinaus darauf, dass man nicht die gleichen Anstrengungen von Ländern, die wirtschaftliche Probleme haben, erwarten könne, wie von Ländern, die derzeit wirtschaftlich stark sind. „Im Privaten denken die Sozialisten nicht, dass das 3 Prozent-Ziel haltbar sei, aber niemand wage es, das zu sagen, aufgrund der Märkte“, so Pascal Cherki (Partie Socialiste).

Weitere Themen

DIW: Deutsche Arbeitslosigkeit klettert 2013 auf über 3 Millionen

Wegen Bundestag: Merkel fürchtet sich vor Spanien-Bailout

Spanien: Jeder vierte Spanier hat keinen Job

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mulfin Trade hat seine Schutzsysteme für mehr Sicherheit aktualisiert

Der Schutz persönlicher Daten ist einer der Schlüsselfaktoren, die das Vertrauen der Kunden in einen Service beeinflussen. Mulfin Trade...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Silicon Valley dominierte Big Tech – Europas Chance heißt Deep Tech
06.06.2025

Während Europa an bahnbrechenden Technologien tüftelt, fließt das große Geld aus den USA. Wenn Europa jetzt nicht handelt, gehört die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Verteidigung der Zukunft: Hensoldt rüstet Europa mit Hightech auf
06.06.2025

Kaum ein Rüstungsunternehmen in Europa hat sich in den vergangenen Jahren so grundlegend gewandelt wie Hensoldt. Aus einer ehemaligen...

DWN
Politik
Politik Trump gegen Europa: Ein ideologischer Feldzug beginnt
06.06.2025

Donald Trump hat Europa zum ideologischen Feind erklärt – und arbeitet systematisch daran, den Kontinent nach seinen Vorstellungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die wertvollsten Marken der Welt: Top 5 fest in US-Hand
06.06.2025

Während die Weltwirtschaft stagniert, explodieren die Markenwerte amerikanischer Konzerne. Apple regiert unangefochten – China und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Star-Investorin: „Wir erleben eine neue Generation von KI-Gründern“
06.06.2025

US-Chaos, Trump und Kapitalflucht: Europas KI-Talente kehren dem Silicon Valley den Rücken – und bauen die Tech-Giganten der Zukunft vor...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Konjunkturprognose unter Druck: Wie der Zollstreit Deutschlands Exporte trifft
06.06.2025

Zölle, Exporteinbrüche und schwache Industrieproduktion setzen Deutschlands Wirtschaft zu. Die aktuelle Konjunkturprognose gibt wenig...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Internationale Handelskonflikte: So schützen sich exportorientierte KMU
06.06.2025

Ob Strafzölle, Exportverbote oder politische Sanktionen – internationale Handelskonflikte bedrohen zunehmend die Geschäftsmodelle...

DWN
Panorama
Panorama Musk gegen Trump: Politische Zweckbeziehung artet in öffentlichen Machtkampf aus – die Tesla-Aktie leidet
06.06.2025

Elon Musk und Donald Trump galten als Zweckbündnis mit Einfluss – doch nun eskaliert der Streit. Was steckt hinter dem Zerwürfnis der...