Die Finanzbranche muss womöglich bald mehr Kapital für riskantere Staatsanleihen vorhalten. Die bisherige Praxis werde überprüft und mögliche Optionen erwogen, teilte der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, in dem die wirtschaftlich wichtigsten Länder der Welt vertreten sind, am Freitag mit.
Bislang müssen Geldhäuser für Investments in Staatsanleihen kaum oder gar kein Kapital vorrätig halten, weil die Papiere über viele Jahre als risikofrei eingeschätzt wurden. Das hat sich aber in der Euro-Schuldenkrise geändert, als mehrere Länder wie etwa Griechenland auf milliardenschwere Hilfen der EU-Partner angewiesen waren. Zudem sind die Ratings für die entsprechenden Staatsanleihen teilweise in den sogenannten Ramsch-Bereich gerutscht, der Anleger vor großen Risiken warnt. Die jetzige Überprüfung ist eine Reaktion auf die Schuldenkrise in Europa - mit dem Ziel, die Geldhäuser stabiler zu machen.