Finanzen

Syriza-Sieg: Börsen und Märkte ohne Veränderung

Nach der Griechenland-Wahl stieg der Dax auf ein neues Rekordhoch. Der Euro rutschte im frühen Handel zwar auf ein Elf-Jahres-Tief. Allerdings erholte sich der Euro am Nachmittag deutlich.
26.01.2015 17:01
Lesezeit: 1 min

Die Geldschwemme der EZB hat nach dem Wahlsieg der linken Syriza-Partei in Griechenland die Furcht vieler Anleger vor einem Wiederaufflammen der Euro-Schulden-Krise in den Hintergrund gedrängt. Der Dax kletterte am Montag in der Spitze um 1,1 Prozent auf ein Rekordhoch von 10.764,32 Zählern. Der EuroStoxx50 legte 0,7 Prozent auf 3405 Punkte zu. Syriza-Chef Alexis Tsipras gilt als Kritiker des Sparkurses, den die Gläubiger-Länder Griechenland verordnet hatten. „Die Formel lautet jetzt: Alle Probleme werden mit Billionen Euro zugeschüttet“, spielte ein Händler auf die Ankündigung der EZB an, ab März die Notenpresse anzuwerfen.

Nach ihrem Wahlsieg in Griechenland hat die Syriza im Eiltempo eine Koalition mit den Rechtspopulisten vereinbart. Beide Parteien vereint der Widerstand gegen Sparauflagen der internationalen Geldgeber. Die sind allerdings nicht bereit, weitere Milliarden bedingungslos nach Athen zu überweisen und lehnen einen Schuldenerlass ab. Das Land muss im ersten Quartal gut vier Milliarden Euro an Krediten zurückzahlen - davon fast drei Milliarden Euro an den IWF. Zudem fehlt bislang eine Einigung für die Auszahlung weiterer sieben Milliarden Euro an Hilfskrediten. Seit Wochen wird daher wieder über einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone („Grexit“) spekuliert.

Der Euro rutschte im frühen Handel zwar unter 1,11 Dollar ab - so niedrig war die Gemeinschaftswährung zuletzt im September 2003 bewertet worden. Am frühen Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1265 Dollar deutlich erholt. Für viele Euro-Anleger habe Grexit seinen Schrecken verloren, sagten Analysten. Etwas Unterstützung erhielt der Euro von einem überraschend starken Ifo-Index.

Die Athener Börse fiel zeitweise um 5,6 Prozent. Der Index für die heimische Bankenbranche brach sogar um bis zu 12,3 Prozent ein. Am Nachmittag notierten beide Indizes über ihren Tagestiefständen.

In Erwartung der Wertpapierkäufe griffen Anleger am Montag erneut auch bei den Staatsanleihen vieler europäischer Staaten zu. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf ein neues Rekordtief von 0,299 Prozent

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