Politik

Griechenland: Alte Regierung hat vor der Wahl tausende Beamte eingestellt

Die Syriza-Regierung hat sich die Einstellung von gekündigten Putzfrauen im öffentlichen Dienst auf die Fahnen geschrieben: Tatsächlich hat die Regierung Samaras bereits in den Wochen vor den Wahlen tausende Beamte wieder eingestellt. Es hat der Partei allerdings bei den Wahlen nicht geholfen.
01.02.2015 22:29
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Wahlsieger Alexis Tsipras hatte nach seinem Sieg mit der Ankündigung für Schlagzeilen gesorgt, er werde tausende Beamte wieder einstellen. Die Gläubiger reagierten entsetzt. Doch nun wird bekannt: Die Regierung Samaras hat in den Wochen vor der Wahl 3,690 Beamte wieder eingestellt. Ursprünglich wollten Regierung und Kommunen sogar 5.000 Leute einstellen. Doch die nationalen Finanz-Kontroller lehnte Neu-Anstellungen in diesem Umfang ab. Dies berichtet die Zeitung Kathimerini.

Nun will Tsipras auch knapp 600 Putzfrauen wieder einstellen, die ebenfalls entlassen und durch Leiharbeiter ersetzt worden waren. Die alte Regierung hatte die Reinigungskräfte nicht wieder eingestellt.

Daraufhin demonstrierten die Frauen täglich in Athen vor dem Finanzministerium für ihr Recht auf Wiedereinstellung. Das hatte ihnen im Mai 2014 ein Gericht zugesprochen. Die Richter gaben in ihrem Urteil an, dass mittlerweile private Subunternehmer die Reinigung übernehmen. Diese Dienstleistung war sogar teurer als die zuvor angestellten Putzfrauen, berichtet der Telegraph.

Doch der zuständige Minister ignorierte das Urteil. Griechenland ging in Berufung. Im Juni 2014 entschied der Oberste Gerichtshof, dass bis zu einer Entscheidung die Frauen nicht weiter beschäftigt werden müssen.

Der Protest der Frauen, die alle zwischen zwischen Mitte 40 und 60 Jahren alt sind, wurde zum Symbol für den Kampf gegen die Austeritätspolitik der alten Regierung. Es kam mehrfach zu Szenen, bei denen Bereitschaftspolizisten die Frauen zum Teil krankenhausreif prügelten.

Der neu Syriza-Finanzminister Yannis Varoufakis versprach nach seinem Amtsantritt eine sofortige Reduzierung der Ausgaben in seinem Ministerium. So sollen die Putzfrauen so bald wie möglich wieder eingestellt werden.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...