Finanzen

Durch die Hintertür: Van Rompuy möchte Zugriff auf deutsche Spareinlagen

Nachdem die EU-Kommission versucht hatte, eine gemeinsame Einlagensicherung über Umwege einzuführen, drängt nun Ratspräsident Van Rompuy auf eine rasche Umsetzung der Richtlinien zur Einlagensicherung. Der Deutsche Sparkassen und Giroverband wittert eine Finte.
07.10.2012 00:51
Lesezeit: 1 min

Der Präsident der Europäischen Rates, Herman Van Rompuy, will offiziell die Einlagensicherung für Sparguthaben in Europa auf nationaler Ebene beibehalten. Nachdem eine einheitlich europäische Einlagensicherung von Bundeskanzlerin Angela Merkel verhindert wurde (mehr hier), sagte van Rompuy nun, die nationalen Einlagensicherungen würden bereits am Ratstreffen Mitte Oktober verankert werden. Mit einheitlichen europäischen Richtlinien sollen dabei die nationalen Sicherungseinrichtungen ausgebaut und gestärkt werden.

Doch der Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) befürchtet, das europäische Bekenntnis zur nationalen Einlagensicherung könnte lediglich oberflächlich bestehen. Denn die EU-Kommission hatte bereits vorgeschlagen, dass die nationalen Einlagensicherungen dazu verpflichtet werden sollten, sich gegenseitig zu stützen.

Der DSGV warnte davor, dass die EU den Punkt der gemeinsamen Unterstützung wieder ins Spiel bringen könnte. Dies würde eine einheitliche Einlagensicherung über Umwege bedeuten. Bereits früher kritisierte der DSGV, die Pläne für die europäische Bankenunion. Er fürchtet, dies könnte anderen europäischen Ländern Zugriff auf deutsche Sparvermögen ermöglichen (mehr hier).

„Eine Arbeitsteilung, die da heißt ‚wir füllen hier die Tanks und Brüssel zieht den Stöpsel zugunsten anderer‘, verstößt gegen die Interessen der deutschen Sparer. Das Geld, das die Sparkassen-Finanzgruppe für die Institutssicherung erwirtschaftet, muss auch uneingeschränkt für diesen Zweck zur Verfügung stehen“, sagt der Der Präsident des DSGV, Georg Fahrenschon.

Mehr Themen:

Transparency International: Steinbrück hat Nebeneinkünfte verschleiert

EU zweifelt an Defizit-Berechnungen von Spanien

Italienische Banken fordern Verlängerung der EZB-Finanzspritzen

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...