In Marseille haben vermummte Unbekannte Polizeikreisen zufolge am Montag mit Kalaschnikow-Gewehren auf Polizisten geschossen, berichtet Reuters und zahlreiche französische Medien.
Der Angriff soll sich gegen den örtlichen Polizeichef Pierre-Marie Bourniquel gerichtet haben, berichtet Le Figaro. Doch ursprünglich soll es zu einem Streit zwischen zwei rivalisierenden Drogen-Banden gekommen sein, die aus fünf bis zehn Kriminellen bestehen. Es soll dabei um die Kontrolle über geographische Drogen-Verkaufs-Punkte gegangen sein. Unklar bleibt, welchen Zusammenhang es zwischen der angeblichen Eskalation zwischen den Drogenbanden und dem Angriff auf die Polizeiwache gibt.
Elite-Polizisten seien auf dem Weg zu dem Tatort in einem nördlichen Stadtteil der Hafenmetropole am Mittelmeer. Im Stadtteil Castellane wurden 7.000 Einwohner aufgefordert, ihre Häuser nicht zu verlassen. Eine Schule und ein Kindergarten wurden geschlossen. Das berichtet der Sender France Info. 2013 soll die örtliche Polizei unter anderem Drogen-Gelder in Höhe von 1,3 Millionen Euro beschlagnahmt haben.
Frankreichs Regierungschef Manuel Valls hat für Montagnachmittag einen Besuch in der Mittelmeerstadt geplant. Nach Angaben der Regierung war Valls zum Zeitpunkt des Zwischenfalls noch nicht in Marseille. Bei dem Besuch sollte es um die Sicherheit in der seit Jahren von Bandenkriegen, Schießereien und Morden auf öffentlicher Straße geprägten Stadt gehen.