Technologie

Apple wirbt Ingenieure für Elektro-Autos ab

Ein neues Video zeigt einen Apple-Mini-Van bei einer Fahrt durch Kalifornien. Der mysteriöse Dach-Aufbau aus Kameras dient offenbar der Entwicklung eines autonomen Fahrsystems. Apple hatte jüngst Pläne für die Entwicklung eines Elektro-Auto eingeräumt, allerdings wenig Details verraten. Ein Auto-Akku-Hersteller verklagt Apple nun , weil der Konzern seine Ingenieure abwerbe.
19.02.2015 10:44
Lesezeit: 2 min

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Der IT-Konzern Apple arbeitet an einem selbstfahrenden Auto. Ein neues Video zeigt den ominösen Mini-Van mit den Kameras auf dem Dach bei seiner Fahrt durch Kalifornien. Das neue Video zeigt den mysteriösen Minivan etwas detaillierter. Der Dachaufbau besteht aus einer Reihe von Kameras. Berichte der Financial Times und Reuters bringen diese mit einem autonomen Fahrsystem in Verbindung, andere Medien spekulierten zunächst auf einen eigenen Kartendienst, mit dem Apple Google Maps Konkurrenz machen könnte.

Allerdings hat das Auto ziemlich sicher nichts gemein mit dem Design, das Apple für ein iCar wählen würde. Der Van ist vielmehr Teil einer ganzen Flotte von Testwagen, die derzeit auf öffentlichen Straßen herumfahren und Apple-Hardware-Prototypen herumtragen, die wahrscheinlich etwas mit Apples neuen Plänen zum Bau eines Autos zu tun haben.

Apple soll in einem Geheimlabor im Silicon Valley an der Entwicklung eines eigenen Autos arbeiten. Gemeinsam sollen iPhone-Experten und Fahrzeug-Techniker ein Fahrzeug entwickeln. Angeblich plant Apple eine Großraum-Limousine als Elektro-Auto.

Der FT zufolge leiten erfahrende Manager der iPhone-Sparte die Forschungen. Apple-Designer hätten sich in den vergangenen Monaten regelmäßig mit Managern und Ingenieuren der Autobranche getroffen und teilweise versucht, diese abzuwerben. So sei der bisherige Chef der Entwicklungssparte von Mercedes-Benz im Silicon Valley zu Apple gewechselt.

Der US-Hersteller von Akkus für Elektro-Autos, A123 Systems, wirft dem Technologie-Giganten aus dem Silicon Valley jetzt sogar eine wettbewerbsschädliche Abwerbung von Top-Technikern vor und reichte deswegen bei einem Bundesgericht in Massachusetts Klage ein. Ziel von Apple sei es, in großem Stil eine eigene Akku-Sparte aufzubauen.

A123 ist ein Pionier bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Akkus für große Geräte, auch für E-Autos. In der Klageschrift heißt es, dass die Abwerbung von Mitarbeitern im Juni 2014 begonnen habe. Die Techniker würden nach dem Wechsel zu Apple an ähnlichen, wenn nicht sogar identischen Projekten arbeiten. Dies sei ein Verstoß gegen ihre geltenden Verträge. Die Mitarbeiter seien so wichtig gewesen, dass das Unternehmen nun deren Projekte habe einstellen müssen. A123 vermute zudem, dass Apple auch Techniker anderer Akku-Hersteller abwerben wolle, etwa von LG Chem und Samsung SDI aus Südkorea, Panasonic und Toshiba aus Japan oder von Johnson Controls aus den USA.

Das Wall Street Journal berichtet detaillierter über die Apple-Pläne: Der Zeitung zufolge arbeitet Apple an der Entwicklung eines eigenen Elektro-Autos. Der iPhone-Hersteller erwäge den Bau einer Art Großraumlimousine, berichtete das Wall Street Journal am Samstag unter Berufung auf einen Insider. Allerdings würde es bis zur endgültigen Umsetzung noch Jahre dauern und es sei nicht sicher, ob Apple das Projekt auch durchziehe. Der Konzern habe aber Experten für Fahrzeugtechnik und -design eingestellt, die in einer geheimen Anlage im Silicon Valley arbeiteten. Dort seien hunderte Menschen beschäftigt. So sei der bisherige Chef der Entwicklungssparte von Mercedes-Benz im Silicon Valley, Johann Jungwirth, zu Apple gewechselt.

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