Finanzen

US-Notenbank warnt vor Folgen der Ukraine-Krise für die amerikanische Wirtschaft

Die US-Notenbank räumt erstmals ein, dass die Ukraine-Krise auch der amerikanischen Wirtschaft schaden könnte. Die Fed will nun länger weiter Geld drucken und die eigentlich für Jahresmitte erwartete Zinserhöhung weiter nach hinten schieben.
19.02.2015 09:38
Lesezeit: 1 min

Wie aus den Protokollen der US-Notenbank Federal Reserv (Fed) hervorgeht, sehen die Notenbanker des Ende des Booms in China und die Ukraine-Krise als Gefahren für einen anhaltenden Aufschwung in den USA. Ob dieser Aufschwung überhaupt schon begonnen hat, ist unklar. Denn die neuen Arbeitsplätze, die angeblich zu einer Belebung des US-Arbeitsmarktes geführt haben, sind vor allem im Billiglohn-Segment entstanden.

Der US-Notenbanker Jeffrey Lacker hatte sich jüngst für eine Zinserhöhung im Juni ausgesprochen. "Die Märkte interpretieren die Fed nun so, dass eine Anhebung im Juni weniger wahrscheinlich geworden ist", sagte der Investment-Experte Mohamed El-Erian.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will aus Rücksicht auf die Konjunktur die Zinsen nicht zu früh erhöhen. Dies geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Aufzeichnungen der Januar-Sitzung hervor. Eine verfrühte Anhebung könne "die sichtbar stabile Erholung" hemmen und wäre damit kontraproduktiv, gaben mehrere Geldpolitiker zu Protokoll. An den Märkten wird frühestens ab Mitte des Jahres mit einer Straffung der Geldpolitik gerechnet. Die Notenbank hält den Schlüsselzins bereits seit Ende 2008 und damit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent.

Sie hatte im Januar betont, die Abkehr von dem geldpolitischen Krisenmodus "geduldig" angehen zu wollen. Diese Formulierung gilt als Signalwort dafür, dass eine Zinserhöhung nicht kurz bevorsteht. Fed-Chefin Janet Yellen hatte zudem erläutert, dass es auch auf der März-Sitzung wohl nicht dazu kommen werde. Die Notenbanker diskutierten auf ihrer Januar-Sitzung nun darüber, welche Folgen der Verzicht auf das Wort "geduldig" künftig haben könnte. Dies berge das Risiko, dass die Markterwartungen mit Blick auf eine Anhebung des Schlüsselzinses auf eine "unangemessen enge Zeitspanne" verschoben würden, hieß es dazu.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drei Anzeichen für ein brüchiges Arbeitsleben
07.07.2025

Neue Führung, neue Arbeitszeiten, neue Karriereträume: Wer im internationalen Wettbewerb mithalten will, muss verstehen, wie sich das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Börse-Ausblick: Europa trotzt Trump – doch wie lange noch?
07.07.2025

Ein halbes Jahr voller Turbulenzen: Trump, Zölle, Währungskrise – die Börsen zeigen extreme Bewegungen. Welche Märkte profitieren,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...