Wie aus den Protokollen der US-Notenbank Federal Reserv (Fed) hervorgeht, sehen die Notenbanker des Ende des Booms in China und die Ukraine-Krise als Gefahren für einen anhaltenden Aufschwung in den USA. Ob dieser Aufschwung überhaupt schon begonnen hat, ist unklar. Denn die neuen Arbeitsplätze, die angeblich zu einer Belebung des US-Arbeitsmarktes geführt haben, sind vor allem im Billiglohn-Segment entstanden.
Der US-Notenbanker Jeffrey Lacker hatte sich jüngst für eine Zinserhöhung im Juni ausgesprochen. "Die Märkte interpretieren die Fed nun so, dass eine Anhebung im Juni weniger wahrscheinlich geworden ist", sagte der Investment-Experte Mohamed El-Erian.
Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) will aus Rücksicht auf die Konjunktur die Zinsen nicht zu früh erhöhen. Dies geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Aufzeichnungen der Januar-Sitzung hervor. Eine verfrühte Anhebung könne "die sichtbar stabile Erholung" hemmen und wäre damit kontraproduktiv, gaben mehrere Geldpolitiker zu Protokoll. An den Märkten wird frühestens ab Mitte des Jahres mit einer Straffung der Geldpolitik gerechnet. Die Notenbank hält den Schlüsselzins bereits seit Ende 2008 und damit dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise auf dem historisch niedrigen Niveau von null bis 0,25 Prozent.
Sie hatte im Januar betont, die Abkehr von dem geldpolitischen Krisenmodus "geduldig" angehen zu wollen. Diese Formulierung gilt als Signalwort dafür, dass eine Zinserhöhung nicht kurz bevorsteht. Fed-Chefin Janet Yellen hatte zudem erläutert, dass es auch auf der März-Sitzung wohl nicht dazu kommen werde. Die Notenbanker diskutierten auf ihrer Januar-Sitzung nun darüber, welche Folgen der Verzicht auf das Wort "geduldig" künftig haben könnte. Dies berge das Risiko, dass die Markterwartungen mit Blick auf eine Anhebung des Schlüsselzinses auf eine "unangemessen enge Zeitspanne" verschoben würden, hieß es dazu.