Politik

ESM-Chef: „Es ist schlicht falsch, dass es keine Fortschritte gibt“

Lesezeit: 1 min
10.10.2012 12:01
Der neue Chef des ESM ist zuversichtlich bezüglich der Fortentwicklung der Schuldenkrise. Bei der Haushaltskonsolidierung „ist mindestens die Hälfte der Wegstrecke erreicht". Das Staatsdefizit in Spanien, Irland und Portugal gehe immerhin zurück. Auch ist er überzeugt, dass die EZB noch immer ihrer Aufgabe nachgehe und ihre Unabhängigkeit nicht auf's Spiel setze.
ESM-Chef: „Es ist schlicht falsch, dass es keine Fortschritte gibt“

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Schwerer Vorwurf: Griechische Polizei soll Demonstranten gefoltert haben

Lange ist der frühere EFSF-Chef, Klaus Regling, noch nicht im Amt. Am Montag erst gaben die Euro-Finanzminister den Startschuss für den neuen Rettungsschirm ESM und seitdem hat Klaus Regling seine Arbeit als erster Chef des ESM begonnen. In einem Interview mit der Zeit zeigt er sich angesichts der aktuellen Situation in der Eurozone äußerst optimistisch.

„Es ist schlicht falsch, dass es keine Fortschritte gibt“, sagte Klaus Regling überzeugt. In Irland, Portugal und Spanien steige die Wettbewerbsfähigkeit und das Staatsdefizit gehe zurück. „ Selbst Griechenland verzeichnet erstmals seit Mai 2010 einen kleinen Leistungsbilanzüberschuss“. So sei bei „der Haushaltskonsolidierung und der Wiedergewinnung der Wettbewerbsfähigkeit mindestens die Hälfte der Wegstrecke erreicht". Wenn dieser Reformkurs fortgesetzt werde, „ist dieser Teil der Anpassung in zwei Jahren erledigt."

Zwar habe Griechenland beispielsweise bei der Umsetzung der Reformen zu wenig getan, aber wenn mehr umgesetzt werden würde, „kann es einen echten Wachstumsschub geben. Ich gehöre nicht zu denen, die sagen, ein neuer Schuldenschnitt ist zwingend nötig“, so Regling.

Die Verbesserungen im Kampf gegen die Schuldenkrise mache sich auch bei vielen Investoren in Asien bemerkbar. „Ich war vor drei Wochen in Asien, und viele Investoren haben mir gesagt, dass sie weniger pessimistisch sind als noch vor einem halben Jahr.“ Es setze sich dort „allmählich die Erkenntnis durch, dass auf nationaler Ebene viel geschehen ist und wir auf europäischer Ebene über neue Instrumente verfügen.“ Zudem verteidigte der ESM-Chef die derzeitige Politik der EZB. Viele deutsche Kritiker gehen zwar davon aus, dass die EZB derzeit ihre Unabhängigkeit auf's Spiel setze, er halte das jedoch für nicht sehr überzeugend“.

Weitere Themen

Schlappe für Monti: Zinsen für kurzfristige Anleihen steigen

IWF: Deutschland muss Banken in Südeuropa retten, sonst zerbricht der Euro

Vor Italien-Wahl: Monti senkt Steuern

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Politik
Politik Bundesumweltamt will Auto-Fahrer für Haushaltskrise zahlen lassen
05.12.2023

Die Ampel kann ihre Haushaltskrise sofort beheben, wenn sie verschiedene Subventionen für den Automobilsektor abschafft, sagt...

DWN
Politik
Politik Neuer Pisa-Schock: Deutschland wird nach unten durchgereicht
05.12.2023

Die neuesten Ergebnisse der Pisa-Bildungsstudie zeigen: aus dem einstigen Land der Dichter und Denker ist ein ernster Problemfall geworden.

DWN
Politik
Politik Reifenhersteller Michelin schließt deutsche Werke
05.12.2023

Nachdem bereits der Konkurrent Goodyear Werksschließungen angekündigt hatte, folgt jetzt Michelin. In Deutschlands Autobranche schlägt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Studie: 300.000 Firmen in Deutschland von Insolvenz bedroht
05.12.2023

Eine Untersuchung des Informationsdienstleisters CRIF bringt Alarmierendes zutage: Etwa 300.000 Unternehmen haben in Deutschland ein...

DWN
Technologie
Technologie LNG-Flüssiggas: Terminals als Lichtblick am deutschen Energie-Horizont
05.12.2023

Das waren noch die raren Tage des Ruhms, als der grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck sich erfolgreich als Krisen-Manager in Szene...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt auf Rekordhoch, Kurssprung für Bitcoin
04.12.2023

Der Goldpreis in Dollar stieg am Montag so hoch wie niemals zuvor. Und auch Bitcoin hat seine Rally mit einem massiven Sprung fortgesetzt....

DWN
Immobilien
Immobilien Strandimmobilien: Eine attraktive Investmentchance?
05.12.2023

Wenn der Sommer wieder in Sicht ist, könnte der Kauf eine Strandimmobilie als Investment verlockend sein. Doch Interessenten müssen gut...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsche Wirtschaft erwartet Schlimmes
04.12.2023

Die deutsche Wirtschaft rechnet laut IW-Umfrage auch im kommenden Jahr nicht mit einem Aufschwung. IW-Konjunkturchef Michael Grömling...