Politik

Frankreich: Front National dürfte Kommunal-Wahlen gewinnen

Der französische Premier Manuel Valls warnt vor einem Sieg des Front National bei der anstehenden Präsidentschaftswahl 2017. Er habe Angst um sein Land, so Valls. Nach verschiedenen Umfragen könnte der Front National zumindest in der ersten Runde der Kommunalwahlen am 22. März etwa 33 Prozent der Wähler-Stimmen einholen.
09.03.2015 22:54
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die französische Partei Front National (FN) wird Umfragen zufolge bei den anstehenden  Kommunalwahlen in Frankreich ihren Siegeszug fortsetzen und könnte wie bei der Europawahl im vergangenen Jahr stärkste politische Kraft werden. Nach der am Montag veröffentlichten Erhebung des Instituts Odoxa kann die Partei von Marine Le Pen in der ersten Runde der Kommunalwahl am 22. März mit 31 Prozent der Stimmen rechnen. Damit liegt sie vor der konservativen UMP mit 29 Prozent und deutlich vor den regierenden Sozialisten von Präsident Francois Hollande, für die 21 Prozent vorhergesagt werden. In anderen Umfragen liegt der FN bei Werten um die 30 Prozent.

Auch wenn es Beobachter für unwahrscheinlich halten, dass sich viele FN-Kandidaten bei der Stichwahl am 29. März durchsetzen, schüren die Sozialisten mit Blick auf die nächste Präsidentenwahl Ängste. Ministerpräsident Manuel Valls sagte in einem Rundfunkinterview am Wochenende, es könne durchaus sein, dass der FN die Präsidentschaftswahl in zwei Jahren gewinne. „Ich habe Angst um mein Land. Ich habe Angst, dass es zerschellt gegen den Front National“, sagte der sozialistische Regierungschef. Ein Euro-Austritt Frankreichs, wie ihn der FN anpeilt, wäre eine „Katastrophe“, zitiert ihn die Financial Times. Doch auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Angst vor einem Sieg des FN und hat sich einem neuen Defizit-Verstoß Frankreichs abgefunden. Sie möchte die Position der französischen Regierung gegenüber dem FN nicht schwächen.

Zwar sagen die meisten Experten, dass Le Pen in einer Stichwahl wohl kaum Chancen gegen einen Kandidaten der Volksparteien haben dürfte. Allerdings verweisen Funktionäre des FN darauf, dass bei den jüngsten zwölf Nachwahlen die Wähler von den Volksparteien zu ihren Kandidaten umgeschwenkt seien. Wenn sich der Trend fortsetze, könnte Le Pen nach ihren Einschätzungen nahe an die 50 Prozent herankommen. Der FN genießt vor allem bei den jungen Franzosen einen großen Zuspruch.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Technologie
Technologie DeepSeek zerstört Milliardenwerte: China-KI soll aus Europa verschwinden
02.07.2025

Ein chinesisches Start-up bringt Nvidia ins Wanken, Milliarden verschwinden in Stunden. Doch für Europa ist das erst der Anfang: Die...

DWN
Politik
Politik Gasförderung Borkum: Kabinett billigt Abkommen mit den Niederlanden
02.07.2025

Die Bundesregierung will mehr Gas vor Borkum fördern und stößt damit auf heftigen Widerstand von Umweltschützern. Das Vorhaben soll...

DWN
Immobilien
Immobilien Klimaanlage einbauen: Was Sie vor dem Kauf wissen müssen
02.07.2025

Die Sommer werden heißer – und die Nachfrage nach Klimaanlagen steigt. Doch der Einbau ist komplizierter, als viele denken. Wer nicht in...

DWN
Technologie
Technologie Balkonkraftwerke: 220.000 neue Anlagen binnen sechs Monaten
02.07.2025

Mehr als 220.000 neue Balkonkraftwerke sind in Deutschland binnen sechs Monaten ans Netz gegangen. Während Niedersachsen glänzt, fallen...

DWN
Politik
Politik USA frieren Waffenlieferungen an die Ukraine ein – Prioritäten verschieben sich
02.07.2025

Die USA stoppen zentrale Waffenlieferungen an die Ukraine. Hinter der Entscheidung steckt ein geopolitischer Kurswechsel, der Europa...

DWN
Politik
Politik Stromsteuer: Kommt jetzt die Entlastung für alle?
02.07.2025

Die Stromsteuer spaltet das schwarz-rote Bündnis – und mit ihr die Frage, ob Bürger und Betriebe wirklich entlastet werden. Während...

DWN
Panorama
Panorama Hitzewelle in Deutschland: Temperaturen bis 40 Grad und drohende Unwetter
02.07.2025

Deutschland ächzt unter extremer Hitze, örtlich steigen die Temperaturen auf bis zu 40 Grad. Experten warnen vor Unwettern, Waldbränden...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell stabil: Deutsche Goldinvestments erholen sich – wie Anleger jetzt reagieren sollten
02.07.2025

In den vergangenen Wochen war die Goldpreis-Entwicklung von Volatilität geprägt. Das ist auch zur Wochenmitte kaum anders: Obwohl sich...