Politik

Gegen US-Waffen: Deutschland will Ende der Gewalt in der Ukraine

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat sich auf einer Konferenz in Washington gegen die Lieferung von US-Waffen an die Ukraine ausgesprochen. Durch noch mehr Waffen an die Ukraine lasse sich der Konflikt nicht lösen. In der gesamten EU wächst Widerstand gegen die US-Politik in der Ukraine.
12.03.2015 23:00
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat während seines Besuchs in den USA vor einer militärischen Lösung der Ukraine-Krise gewarnt. Er bezweifle, dass sich der Konflikt mit Waffen beenden lasse, sagte Steinmeier am Donnerstag in einer Rede bei der Denkfabrik CSIS in Washington. „Ich verstehe, dass vielleicht viele von Ihnen, nach einer schnelleren, einer entschlossenen und damit einer auf dem Militär beruhenden Lösung rufen.“ Er gehe allerdings davon aus, dass dies eher die Zahl der Opfer in die Höhe treiben, das Kampfgebiet ausweiten und den Konflikt weiter anheizen würde. „Vielleicht bis zu einem Punkt, von dem es kein Zurück mehr gibt“, warnte der Minister.

Zuletzt hatte es Meinungsverschiedenheiten mit den USA über die Frage von Waffenlieferungen an die Ukraine gegeben. US-Präsident Barack Obama hält sich diesen Schritt offen, den die meisten europäischen Staaten ablehnen, etliche Politiker im US-Kongress aber entschieden fordern. Durch noch mehr Waffen ließen sich in der Ukraine keine Fortschritte erzielen, warnte Bundeskanzlerin Angela Merkel im Februar auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Die Debatte ist seither abgeflaut, da sich auch die Lage in der Ostukraine mit der allmählichen Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens von Minsk entspannt hat.

„Wir brauchen strategische Geduld“, mahnte Steinmeier. Das Umfeld, in dem Außenpolitik stattfinde, sei selten schwarz und weiß. „Wir müssen viel Zeit und Mühe aufwenden, um die vielen unterschiedlichen Grautöne auseinanderzuklauben“, spielte der Minister auf den Verkaufsschlager „Fifty Shades of Grey“ an. Deutschland wolle Europas Chefvermittler sein. Ein verantwortungsvoller Unterhändler, der die anderen Länder um sich versammle und eine. Die Ukraine-Krise sei hierfür ein Beispiel.

Doch US-Staatssekretärin Victoria Nuland will Länder in der EU bereisen, die schärfere Sanktionen gegen Russland ablehnen. Griechenland und Zypern sollen in „bilateralen Gesprächen“ auf Linie gebracht werden. Die Amerikaner trauen der EU-Kommission offenbar nicht zu, die eigenen Mitgliedsstaaten zusammenzuhalten.

Anfang März hatte Steinmeier bei Nato-Generalsekretär Stoltenberg interveniert, weil die Nato und die USA die Situation in der Ukraine dramatisiert hätten - und der Bundesregierung offenbar Falsch-Informationen unterjubeln wollten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...