Das angebliche unbekannte ausländische Schiff, welches im vergangenen Herbst in den Gewässern vor Stockholm gesichtet wurde und die schwedische Marine in Alarmbereitschaft versetzt hatte, soll nach Angaben eine schwedischen Konteradmirals Anders Grenstad ein Arbeits-Boot gewesen sein. Die Zeitung Dagens Nyheter berichtet, dass es sich bei dem Boot auf dem Foto um ein ziviles Arbeitsboot mit dem Namen „Time Bandit“ gehandelt habe. Grenstad sagte Dagens Nyheter, dass die Marine bei ihrer Darstellung bleibe, dass es eine Verletzung der schwedischen Hoheitsgewässer durch ein U-Boot gegeben habe. Er sagte allerdings nicht, welcher Nationalität das Boot gewesen sei und vermied es, das Boot als russisches Boot zu benennen. Die Marine führe eine Untersuchung durch, deren Ergebnisse im Frühjahr vorliegen sollen.
Der Vorfall diente als Rechtfertigung für das schwedische Militär, um eine Erhöhung des Wehretats von umgerechnet 696 Millionen Dollar zwischen 2016 und 2020 durchzusetzen.
Im vergangenen Oktober hatte sich die Jagd auf ein angeblich russisches U-Boot als Unsinn entpuppt. So veröffentlichten die schwedischen Medien im Zuge der Suchaktion ein Bild von einer „geheimnisvoll schwarz gekleideten Person“, die als mögliches Mitglied der russischen Spezialeinheit Spetsnaz gehandelt wurde. Doch später kam heraus, dass es sich um einen Fischer handelte: Es war Ove, ein einheimischer schwedischer Fischer.
Die schwedische Boulevard-Zeitung Expressen berichtete sogar vom Auftauchen „schwer bewaffneter Truppen“ und illustrierte die Invasion mit einem Boot voller Menschen. Diese waren jedoch keine russischen Kämpfer, sondern Reporter vom Konkurrenzblatt Dagens Nyheter, die sich offenbar in Kompanie-Stärke auf die Suche nach dem mysteriösen Feind gemacht hatten.