Politik

Militär-Flugzeug stürzt bei Sevilla ab

Lesezeit: 1 min
09.05.2015 15:50
In Spanien ist ein Militärflugzeug des Typs Airbus A400M mit bis zu zehn Menschen an Bord abgestürzt. Der Unfall geschah bei einem Testflug. Unmittelbar nach dem Start stürzte die Maschine aus unbekannter Ursache ab und zerschellte auf dem Boden.
Militär-Flugzeug stürzt bei Sevilla ab

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Beim Absturz eines Militärflugzeugs vom Typ Airbus A400M während eines Testflugs in Spanien sind nach Angaben der Einsatzkräfte mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere hätten schwer verletzt überlebt, teilten die Retter am Samstag mit. Das Schicksal der beiden übrigen Insassen sei noch ungewiss. Ministerpräsident Mariano Rajoy sagte, anscheinend seien alle Personen an Bord Mitarbeiter von Airbus gewesen. Der europäische Flugzeughersteller erklärte, die Maschine sei für die Türkei bestimmt gewesen. Der Absturz ist nach einer Serie von Pannen und Lieferverzögerungen im A400M-Programm der erste tödliche Unfall einer solchen Maschine. Airbus hat das Transportflugzeug für mehrere Nato-Länder - darunter Deutschland - entwickelt. Es soll zentraler Bestandteil der Flotten werden.

Das Flugzeug ging auf einem Feld gut einen Kilometer nördlich des Flughafens von Sevilla nieder. In der südspanischen Stadt lässt Airbus den A400M montieren. Der Konzern erklärte, ein Ermittlungsteam sei zur Absturzstelle geschickt worden. Dort stieg schwarzer Rauch auf, während Feuerwehrleute Brände zu löschen versuchten. Der spanische Regierungschef Rajoy sagte sämtliche für Samstag geplanten Wahlkampfauftritte ab.

Für Airbus bedeutet der Absturz einen herben Rückschlag für das A400M-Programm, das dem europäischen Konzern schon lange große Probleme bereitet. Als das größte gemeinsame Verteidigungsprojekt in Europa war der Flieger für 20 Milliarden Euro entwickelt worden. Er soll von den Luftwaffen in Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Belgien, Luxemburg und der Türkei genutzt werden. Die Maschine war 2013 mit einer Verzögerung von drei Jahren in den Dienst gestellt worden. Anfangs hatten beim Bau des von europäischen Truppen heiß ersehnten Transporters vor allem die Turboprop-Triebwerke Probleme gemacht. Zuletzt konnte Airbus Insidern zufolge nicht genügend Rümpfe für das Modell fertigstellen.

Ende April stellte Airbus-Rüstungschef Bernhard Gerwert in Aussicht, dass der Bundeswehr in diesem Jahr zwei bis vier der dringend benötigten Maschinen geliefert werden können. Eigentlich sollten 2015 fünf A400M an die deutschen Streitkräfte gehen, wegen neuerlicher Lieferverzögerungen hatte zuletzt jedoch nur noch die Auslieferung einer Maschine als sicher gegolten. Dies sorgte auch für Spannungen zwischen Airbus und der Bundesregierung. Insgesamt plant Airbus nach den Worten Gerwerts dieses Jahr die Auslieferung von 14 bis 18 A400M. Anfang des Jahres hatte Airbus das Programm neu aufgestellt und den Chef seiner Sparte Militärflugzeuge geschasst.

 


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...