Politik

Russland-Sanktionen treffen deutsch-französische Luftfahrt-Industrie

Lesezeit: 1 min
14.05.2015 01:22
Russland reduziert seine Zivilflugzeug-Flotte. Die Bestellungen an Airbus und Boeing gehen zurück. Bisher wurden über 100 Lang- Mittel- und Kurzstreckenflugzeuge im Rahmen der Leasingverträge zurückgegeben oder außer Betrieb gesetzt. Die westlichen Sanktionen treffen somit nicht nur Russland, sondern auch den Westen.

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Die Anzahl der Airbus- und Boeing-Maschinen von russischen Fluggesellschaften ist zwischen dem August 2014 und April 2015 um elf gesunken, sagte der Sprecher der Luftfahrtbehörde der Russischen Föderation, Sergej Iswolski, Bloomberg. Derzeit verfügt die russische Luftfahrtbranche über 332 Boeing-Maschinen und 281 Airbus-Maschinen. Die beiden größten Fluggesellschaften des Landes, OAO Aeroflot und OAO Transaero, wollen derzeit keine ausländischen Neuanschaffungen mehr durchführen.

Aufgrund der Rubel-Abwertung, des Ölpreis-Verfalls und der westlichen Sanktionen können sich die russischen Fluggesellschaften keine Neuanschaffungen mehr leisten. Der Rubel verlor im vergangenen Jahr 50 Prozent an Wert, was zur Folge hat, dass sich viele Russen keine Flüge mehr leisten können. Im ersten Quartal des aktuellen Jahres sank die Anzahl der Fluggäste um 2,3 Prozent auf 17 Millionen Personen. Das ist der erste Rückgang seit dem Jahr 2009.

Viele der Maschinen wurden per Leasing-Verträge angeschafft, da sie vertragsrechtlich leichter zurückgegeben werden können. Von der Reduzierung der russischen zivilen Luftfahrtflotte sind nicht nur die Langstrecken- sondern auch die Mittel- und Kurzstreckenflugzeuge betroffen. Wenn diese mit einberechnet werden, wurden bisher über 100 Flugzeuge außer Betrieb gesetzt oder zurückgegeben. Airbus-Chef Fabrice Brégier sagt, er hoffe, dass „dies eine vorübergehende Situation“ ist. „Wir bestehen nicht darauf, dass jede Klausel in den Verträgen eingehalten wird, sondern wollen dabei helfen, Lösungen zu finden“, so Brégier.


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