Politik

Revolte gegen Tsipras: Syriza-Flügel verlangt Abbruch der Verhandlungen

Lesezeit: 1 min
20.05.2015 01:31
Eine Gruppe von Syriza-Politikern fordert vom griechischen Regierungs-Chef Alexis Tsipras, den sofortigen Abbruch der Verhandlungen mit den Gläubigern. Die Gruppe wird angeführt von Yanis Milios, der zuvor Chefökonom der Partei war und von Tsipras entmachtet wurde.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Fünf hochrangige Politiker der griechischen Regierungspartei Syriza fordern von Premier Alexis Tsipras den unverzüglichen Abbruch der Verhandlungen mit den Gläubigern Griechenlands. Die Gruppe wird angeführt von Yanis Milios, der als wirtschaftspolitischer Vordenker von Syriza gilt.

Die Financial Times zitiert die Syriza-Politiker aus einem offenen Brief: „Syriza kann keine Partei der Sparpolitik werden und diese Regierung kann keine Bailout-Vereinbarung verabschieden (…) Uns bleibt nur eine Wahl, nämlich die Verhandlungen mit den Gläubigern abzubrechen und die Kreditrückzahlungen auszusetzen. Der freie Kapitalverkehr muss beschränkt und die Banken einer staatlichen Kontrolle unterstellt werden. Das Kapital und die Reichen müssen angemessen besteuert und die Normalbürger unterstützt werden“. Die Syriza-Politiker und Tsipras-Kritiker fordern sogar einen Grexit.

Milios wurde im März nicht für das sogenannte „Politische Sekretariat“ von Syriza nominiert. Da der Ökonom für einen unnachgiebigen Verhandlungskurs mit den Gläubigern steht, wurde seine Nicht-Nominierung als Kurswechsel der Linkspartei Syriza eingestuft. Im Februar hatte Milios bei einer Konferenz in Belgien umfassende Anleihenkäufe durch die EZB gefordert. Nach seiner Auffassung könnte die EZB alle Anleihen der Euro-Zonen-Länder, deren Laufzeiten 2016 bis 2020 enden, erwerben. Die einzelnen Länder könnten von den Euro-Währungshütern dann ihre Schulden zurückkaufen, sobald ihr Wert bei unter 20 Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts liegt. Das würde den Volkswirtschaften der Euro-Zone Milios zufolge Anschub geben. Die Schuldenquote Griechenlands lag zuletzt bei etwa 176 Prozent des BIPs.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Störung bei Kartenzahlungen: Leider kein Einzelfall - was wirklich passiert ist
13.09.2024

Über mehrere Stunden hinweg war das System für Kartenzahlungen in Deutschland betroffen, bevor am Donnerstag-Nachmittag Entwarnung...

DWN
Politik
Politik Putin: Einsatz von Präzisionswaffen wäre Nato-Kriegsbeteiligung
13.09.2024

Russlands Präsident Wladimir Putin sieht den möglichen Einsatz westlicher Präzisionswaffen gegen Ziele tief im russischen Territorium...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bahn: DB Schenker wird an dänische DSV verkauft
13.09.2024

Das dänische Transportunternehmen DSV übernimmt die Logistiksparte der Deutschen Bahn, DB Schenker, für einen Betrag von 14,3 Milliarden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Flugtaxis laut Studie zu teuer und auch nicht unbedingt CO2-ärmer
13.09.2024

Sie haben sich noch gar nicht durchsetzen können, nun kommen E-Hubschrauber und Flug-Taxis auch aus Umwelterwägungen in Verruf. Die...

DWN
Politik
Politik Merz: Deutschland soll Zurückweisungen drei Monate lang testen
13.09.2024

Nach dem Abbruch der Gespräche zwischen der Regierung und der CDU/CSU über Maßnahmen zur Reduzierung irregulärer Migration, schlägt...

DWN
Politik
Politik Spionage und Sabotage haben Hochkonjunktur: Militärgeheimdienst warnt vor Russen
13.09.2024

Der Militärgeheimdienst MAD stellt Fähigkeiten zur Landes- und Bündnisverteidigung wieder ins Zentrum. Die Abwehr von Ausspähungen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Steigende Nachfrage treibt Goldpreis auf Rekordhoch
12.09.2024

Der Goldpreis hat am Donnerstag stark zugelegt und ein neues Allzeithoch erreicht - dank der Aussicht auf weiter sinkende Zinsen. Sollten...

DWN
Politik
Politik Aktuelle Umfrage zur Brandenburg-Wahl: SPD holt auf, AfD bleibt vorn
12.09.2024

Eine neue Umfrage zur Brandenburger Landtagswahl am 22. September zeigt einen spannenden Wettkampf zwischen zwei Parteien. Das Rennen...