Tatjana Festerling, die Kandidatin der Pegida tritt trotz ihres Achtungserfolgs bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden in der zweiten Wahlrunde nicht mehr an - und hat zur Unterstützung des amtierenden Bürgermeisters Dirk Hilbert (FDP) aufgerufen. Pegida sei Teil des konservativ-bürgerlichen Lagers und müsse deshalb «Opfer bringen», um Rot-Rot-Grün in Dresden zu verhindern, sagte die frühere Hamburger AfD-Politikerin Tatjana Festerling am Montag bei einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung in Dresden.
Es gebe keinen ungünstigeren Zeitpunkt, «einen politischen Harakiri-Kurs zu fahren und das bürgerlich-konservative Lager, zu dem wir gehören, zu spalten», begründete Festerling ihre Entscheidung. Sie rief ihre teils enttäuschten Anhänger auf, ihr zu vertrauen.
Hilbert, der für ein unabhängiges bürgerliches Bündnis ins Rennen gegangen ist, werde man «genauestens auf die Finger schauen», kündigte Festerling an. Als Oberbürgermeister müsse er sich «neutral, ordentlich und offen zu allen Bürgern dieser Stadt» verhalten. «Auch zu den 21 000 Bürgern, die mich gewählt haben.»
Festerling war mit 9,6 Prozent der Stimmen überraschend stark aus dem ersten Wahlgang am Sonntag hervorgegangen. Hilbert hatte mit 31,7 Prozent hinter der rot-rot-grünen Kandidatin, Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD/36 Prozent), das zweitbeste Ergebnis eingefahren. Der CDU-Kandidat, Sachsens Innenminister Markus Ulbig, war mit 15,4 Prozent der Stimmen abgeschlagen auf dem dritten Platz gelandet. In der zweiten Runde am 5. Juli will auch er nicht mehr antreten.