Finanzen

Deutscher Finanzinvestor DBAG plant Zukäufe im Ausland

Der deutsche Finanzinvestor DBAG will seine Unternehmen durch Zukäufe im Ausland stärken. Zwischen November 2014 und April 2015 tätigte DBAG Zukäufe für 250 Millionen Euro. Es wurden vor allem Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand übernommen.
15.06.2015 12:04
Lesezeit: 1 min

Der börsennotierte Finanzinvestor Deutsche Beteiligungs-AG (DBAG) will die Firmen in seinem Bestand künftig mehr durch Zukäufe stärken. Nur mit der Weiterentwicklung der Unternehmen etwa durch eine Expansion ins Ausland ließen sich Renditen erzielen, wie sie die Investoren erwarteten, sagte ein DBAG-Sprecher am Montag. Die Frankfurter DBAG kauft vor allem Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand. Sie investiert aber unter dem neuen Vorstandssprecher Torsten Grede verstärkt in Branchen außerhalb des Maschinenbaus. Zwischen November und Ende April hat sie Firmen für 250 Millionen Euro ins Portfolio geholt. Aus der eigenen Bilanz kamen davon 54 Millionen Euro, der Rest entfiel auf die parallel investierenden Fonds.

In der ersten Hälfte des Rumpf-Geschäftsjahres 2014/15 (per Ende September) profitierte die DBAG von den steigenden Preisen, die für Unternehmen gezahlt werden, sowie von den verbesserten Geschäftsaussichten ihrer Beteiligungsfirmen. Sie wurden Ende April um 20,7 Millionen Euro höher bewertet. Die Verwaltung der DBAG-Fonds brachte weitere 10,2 Millionen Euro ein. Mit einem Nettogewinn von 21,6 Millionen Euro hat die DBAG das für das Gesamtjahr angepeilte Ergebnis von 23,1 Millionen Euro beinahe in der Tasche.

Grede will die Erwartungen dennoch nicht höher schrauben: Es sei ungewiss, ob die Bewertungen an den Kapitalmärkten so hoch blieben und ob der Dollar weiterhin so stark bleibe. Erlöse aus Beteiligungsverkäufen hat die DBAG in ihren Prognosen nicht einkalkuliert.

Zum Verkauf steht laut Finanzkreisen der Kraftwerksausrüster Clyde Bergemann. Ihn hatte die DBAG vor zehn Jahren für rund 90 Millionen Euro gekauft; sie und ihre Fonds halten aber nur 63 Prozent. Der Rest liegt beim Finanzinvestor Redwood Capital und beim Management. Auch durch neun Zukäufe verdreifachte sich der Umsatz von Clyde Bergemann seit dem Einstieg auf 537 Millionen Dollar. Insidern zufolge kann die DBAG mit einem Verkaufspreis von bis zu 400 Millionen Dollar rechnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pokémon-Karten als Geldanlage: Hype, Blase oder Millionen-Geschäft?
03.07.2025

Verstaubte Karten aus dem Kinderzimmer bringen heute tausende Euro – doch Experten warnen: Hinter dem Pokémon-Hype steckt eine riskante...

DWN
Finanzen
Finanzen Politische Unsicherheit: Warum Anleger jetzt Fehler machen
03.07.2025

Trumps Kurs schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten. Wie Anleger jetzt kühlen Kopf bewahren und welche Fehler sie unbedingt vermeiden...

DWN
Politik
Politik Keine Stromsteuersenkung: Harsche Kritik der Wirtschaftsverbände
03.07.2025

Die Strompreise bleiben hoch, die Entlastung fällt kleiner aus als versprochen. Die Bundesregierung gerät unter Druck, denn viele Bürger...

DWN
Politik
Politik USA drosseln Waffenhilfe – Europa unter Zugzwang
03.07.2025

Die USA drosseln die Waffenhilfe für Kiew. Europa muss die Lücke schließen. Wie geht es weiter?

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Sanierung bleibt trotz Rekordminus auf Kurs
03.07.2025

Baywa steckt tief in den roten Zahlen – doch der Sanierungsplan bleibt unangetastet. Der traditionsreiche Konzern kämpft mit Altlasten,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden: China kontrolliert deutsche Industrie
03.07.2025

Die deutsche Industrie gerät zunehmend in die Abhängigkeit Chinas, weil Peking bei seltenen Erden den Weltmarkt kontrolliert....

DWN
Panorama
Panorama Spritpreis: Wie der Rakete-und-Feder-Effekt Verbraucher belastet
03.07.2025

Die Spritpreise steigen wie eine Rakete, fallen aber nur langsam wie eine Feder. Das Bundeskartellamt nimmt dieses Muster ins Visier und...