Der börsennotierte Finanzinvestor Deutsche Beteiligungs-AG (DBAG) will die Firmen in seinem Bestand künftig mehr durch Zukäufe stärken. Nur mit der Weiterentwicklung der Unternehmen etwa durch eine Expansion ins Ausland ließen sich Renditen erzielen, wie sie die Investoren erwarteten, sagte ein DBAG-Sprecher am Montag. Die Frankfurter DBAG kauft vor allem Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand. Sie investiert aber unter dem neuen Vorstandssprecher Torsten Grede verstärkt in Branchen außerhalb des Maschinenbaus. Zwischen November und Ende April hat sie Firmen für 250 Millionen Euro ins Portfolio geholt. Aus der eigenen Bilanz kamen davon 54 Millionen Euro, der Rest entfiel auf die parallel investierenden Fonds.
In der ersten Hälfte des Rumpf-Geschäftsjahres 2014/15 (per Ende September) profitierte die DBAG von den steigenden Preisen, die für Unternehmen gezahlt werden, sowie von den verbesserten Geschäftsaussichten ihrer Beteiligungsfirmen. Sie wurden Ende April um 20,7 Millionen Euro höher bewertet. Die Verwaltung der DBAG-Fonds brachte weitere 10,2 Millionen Euro ein. Mit einem Nettogewinn von 21,6 Millionen Euro hat die DBAG das für das Gesamtjahr angepeilte Ergebnis von 23,1 Millionen Euro beinahe in der Tasche.
Grede will die Erwartungen dennoch nicht höher schrauben: Es sei ungewiss, ob die Bewertungen an den Kapitalmärkten so hoch blieben und ob der Dollar weiterhin so stark bleibe. Erlöse aus Beteiligungsverkäufen hat die DBAG in ihren Prognosen nicht einkalkuliert.
Zum Verkauf steht laut Finanzkreisen der Kraftwerksausrüster Clyde Bergemann. Ihn hatte die DBAG vor zehn Jahren für rund 90 Millionen Euro gekauft; sie und ihre Fonds halten aber nur 63 Prozent. Der Rest liegt beim Finanzinvestor Redwood Capital und beim Management. Auch durch neun Zukäufe verdreifachte sich der Umsatz von Clyde Bergemann seit dem Einstieg auf 537 Millionen Dollar. Insidern zufolge kann die DBAG mit einem Verkaufspreis von bis zu 400 Millionen Dollar rechnen.