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Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat am Donnerstagabend die Kreditwürdigkeit dreier französischer Banken herabgestuft – darunter auch die größte französische Bank BNP Paribas. Aber auch die kleineren Kreditinstitute Cofidis und Banque Solfea sind betroffen. „Die wirtschaftlichen Risiken, unter denen französische Banken operieren, sind unserer Ansicht nach deutlich erhöht“, so die Ratingagentur in ihrer Begründung. Sie seien deshalb einer der andauernden Rezession in der Eurozone stärker ausgesetzt.
Darüber hinaus könnten die Risiken für Frankreichs Bankensystem kurzfristig steigen, da sich der Wettbewerb auf dem Heimatmarkt verschärfe und die Finanzierungsbedingungen zunehmend schwanken. Im Zuge dessen verwies S & P darauf, dass ein wahrscheinlicher Rückgang der Immobilienpreise zwischen 10 und 15 Prozent in den kommenden zwei bis drei Jahren zur Verschärfung dieser Schwankungen beitragen wird.
Frankreichs nationale Banken sind sehr stark mit den Finanzsystemen anderer Länder, vor allem in Südeuropa, verzahnt. Die hohen Verbindlichkeiten zu Griechenland sorgten bereits in der Vergangenheit im Zuge des Schuldenschnitts für eine Gefährdung des französischen Bankensystems. Erst Anfang Oktober schloss die französische Crédit Agricole den Verkauf ihrer griechischen Tochter Emporiki zu einem symbolischen Wert von einem Euro ab. Zuvor hatte sie Milliarden in das marode Kreditinstitut investiert (hier).
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