Konjunktursorgen haben die chinesischen Aktienmärkte am Montag auf Talfahrt geschickt. Der Shanghai-Composite und der Leitindex in Shenzhen schlossen jeweils mehr als acht Prozent tiefer und verbuchten damit den größten Tagesverlust seit Februar 2007. Händlern zufolge schürten zuletzt enttäuschende Konjunkturdaten die Angst vor einem wirtschaftlichen Schwächeanfall der Volksrepublik.
Shanghai Composite's 8.48% drop is the biggest since Feb 2007, but also the second-biggest since 2000. Ouch. pic.twitter.com/K5xZx3DK7u— Peter Wells (@_PeterWells) 27. Juli 2015
Für Verunsicherung sorgte, dass der Gewinn chinesischer Industrieunternehmen im Juni um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückging. Am Freitag hatte der Markit-Einkaufsmanagerindex gezeigt, dass Chinas Industrie im Juli so stark geschrumpft ist wie seit 15 Monaten nicht mehr.
Nach Ansicht von Börsenexperten setzen zudem die Spekulationen auf eine baldige US-Zinswende Chinas Märkten zu. Die Aussicht auf eine höhere Verzinsung in den USA macht Anlagen im Dollar-Raum für viele Investoren wieder attraktiver.
Nach einer Hausse in der ersten Jahreshälfte sind die chinesischen Börsen von Mitte Juni bis Anfang Juli um rund ein Drittel eingebrochen. Die Regierung hatte daraufhin ein Konjunkturprogramm aufgelegt sowie Handelsbeschränkungen verhängt, um den Ausverkauf zu stoppen. (Reporter: Samuel Shen, Daniela Pegna, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168.)