Politik

US-Kandidat Trump: Die USA sind Griechenland auf Steroiden

Lesezeit: 2 min
07.08.2015 14:43
Der republikanische Präsidentschafts-Kandidat Donald Trump warnt vor einem Crash der US-Staatsschulden: Sollten die Schulden kollabieren, dann werden die USA zu einem "Griechenland auf Steroiden". Trump sieht die Schulden-Falle als das größte Problem der USA.
US-Kandidat Trump: Die USA sind Griechenland auf Steroiden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

US-Milliardär Donald Trump hält die Schulden-Problematik für die größte Herausforderung der USA: Die Uhr ticke, man habe im Grunde keine Zeit mehr. Das Problem müsse dringend gelöst werden. In einem Interview mit Fox-News sagte Trump, wenn der Schuldenberg übre den USA zusammenbreche, werde man ein "Griechenland auf Steroiden" erleben (Video am Anfang des Artikels).

Trump ist bekannt für seine offenen Worte: Er sagte in dem Interview, dass Wahlkampfspenden nicht gegeben würden, um irgendeine gute Sache zu unterstützen, sondern weil die Spender verlangen, dass die unterstützten Politiker am Ende die Interessen ihrer Spender vertreten. Auf den Vorwurf, dass er schon mehrfach Insolvenzen praktiziert und dabei seine Gläubiger geschädigt habe, sagte Trump: Die Banken wüssten genau, was mit Krediten passieren könne, das seien Profis, die eben damit rechnen müssten, ihr Geld auch mal zu verlieren.

Trump will als unabhängiger Kandidat bei der US-Präsidentenwahl im kommenden Jahr anzutreten, sollte er nicht von den Republikanern nominiert werden. In der ersten TV-Debatte der republikanischen Präsidentschaftsanwärter sagte er am Donnerstag auf die Frage, ob er den Sieger der Vorwahlen seiner Partei unterstützen werde: "Das werde ich jetzt nicht versprechen." In der teilweise ruppig geführten Debatte hatten es die anderen neun Kandidaten schwer, Akzente zu setzen. Fragen nach seiner Einstellung zu Frauen wischte Trump beiseite und legte sich mit der Moderatorin der Diskussion an.

Mit Buh-Rufen reagierte das Publikum in der Quicken Loans Arena in Cleveland, wo sonst das Basketball-Team der Cleveland Cavaliers antritt, auf die Trump-Äußerungen zu einer möglichen Kandidatur als Unabhängiger. Ein solcher Schritt hätte die Aufspaltung der republikanischen Stimmen zur Folge und würde die Chancen des Kandidaten der Demokraten erhöhen. Beim Partei-Fußvolk könnte der bislang in den Umfragen vorne liegende Trump mit dieser Einstellung an Zustimmung verlieren. "Ich glaube, er hat das Gewehr rausgeholt und seiner Kampagne in den Kopf geschossen", sagte der republikanische Wahlstratege Rick Wilson.

Senator Rand Paul aus Kentucky warf Trump denn auch mit Blick auf dessen frühere Freundschaft zu Ex-Präsident Bill Clinton und seiner Frau vor, sich die Option für eine Unterstützung der Demokratin Hillary Clinton offenzuhalten. "Er sichert sich schon jetzt ab, weil er es gewohnt ist, Politiker aller Couleur zu kaufen", sagte Paul. Während die anderen Kandidaten die direkte Konfrontation mit Trump weitgehend vermieden, versuchte Paul mehrmals den Immobilienunternehmer aus der Reserve zu locken. "Sie haben es schwer heute Abend", quittierte dieser dessen Bemühungen.

Buh-Rufe des Publikums zog Trump auch auf sich, als er von Moderatorin Megyn Kelly auf frühere abfällige Bemerkungen über Frauen angesprochen wurde, für die er Begriffe wie "fette Schweine" und "Schlampen" verwendet hatte. "Ich habe, offen gesagt, keine Zeit für 'Political Correctness'", reagierte Trump. Bei Kelly beschwerte er sich, ihn unfair zu behandeln: "Ehrlich Megyn, wenn Sie das nicht mögen, tut es mir leid." Er sei sehr freundlich zu ihr gewesen, trotz der Art und Weise wie sie ihn behandelt habe.

Der in den Umfragen an zweiter Stelle liegende ehemalige Gouverneur von Florida, Jeb Bush, bezeichnete Trumps Rhetorik als spaltend. "Wir werden gewinnen, wenn wir Menschen mit einer optimistischen Botschaft zusammenführen." Bushs Berater zeigten sich zufrieden mit dessen nach ihrer Ansicht fehlerfreien Vorstellung.

Insgesamt ging keiner der Kandidaten als eindeutiger Sieger aus der TV-Debatte hervor. Das Kandidatenrennen der Republikaner ist eher noch unklarer geworden. Gewählt wird der Nachfolger von Präsident Barack Obama, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten darf, im November 2016.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...

DWN
Finanzen
Finanzen So wählt Warren Buffett seine Investments aus
25.04.2024

Warren Buffett, auch als „Orakel von Omaha“ bekannt, ist eine Ikone der Investment-Welt. Doch worauf basiert seine Investmentstrategie,...

DWN
Technologie
Technologie KI-Chips trotz Exportbeschränkungen: China sichert sich US-Technologie durch die Hintertür
25.04.2024

Trotz der US-Exportbeschränkungen für Hochleistungsprozessoren scheint China einen Weg gefunden zu haben, sich dennoch mit den neuesten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Kriegswirtschaft: Putin geht das Geld nicht aus
25.04.2024

Russlands Wirtschaft wächst weiterhin, ist aber stark von der der Kriegsproduktion abhängig. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...