Finanzen

Bunds: Deutsche Staatsanleihen überraschend unter Druck

Lesezeit: 1 min
31.08.2015 17:41
Die deutschen Staatsanleihen sind am Montag unter Druck geraten. Noch ist nicht klar, ob sich im Bond-Markt der nächste Crash abzeichnet. Es könnte auch sein, dass China die Papiere abstößt, um an Cash zu kommen.
Bunds: Deutsche Staatsanleihen überraschend unter Druck
Der Euro-Bund Future. (Grafik: ariva.de)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im Bond-Markt ist eine gewisse Unruhe zu bemerken: Am Montag sanken die Bund-Futures bemerkenswert tief. Der Finanzblog Zerohedge vermutet, dass China damit begonnen haben könnte, deutsche Papiere zu verkaufen, um an Cash zu kommen. Peking hat vor kurzem bereits US-Anleihen für 100 Milliarden Dollar abgestoßen.

Auch die Zinsen stiegen. Daher wird es für die Bundesregierung teurer, Schulden zu machen.

Interessanterweise hatte Bundesfinanzminister vor wenigen Tagen genau diese Entwicklung antizipiert: Schäuble rechnet schon in naher Zukunft mit steigenden Zinsen für deutsche Staatsanleihen, die den Schuldendienst des Bundes verteuern werden. Angesichts der schwankenden Renditeentwicklung auf Schuldtitel des Bundes seit April 2015 „kann derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass Anpassungen bei den Zinsausgaben im Bundeshaushalt 2016 erforderlich sein werden“, zitiert der Spiegel aus internen Vorlagen des Finanzministeriums.

Weiter heißt es, für die kommenden Jahre werde im Bundeshaushalt von moderaten Zinserhöhungen ausgegangen. Es sei damit zu rechnen, „dass die günstigen Finanzierungen aus der Niedrigzinsphase schrittweise auslaufen werden und dann zu ungünstigeren Konditionen anschlussfinanziert werden müssen“, schreiben Schäubles Experten dem Bericht zufolge.

Im Bundeshaushalt für 2016 sind 23,8 Milliarden Euro für Zinsausgaben vor gesehen - das sind 7,6 Prozent aller Bundesausgaben.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...