Forschern ist es erstmals gelungen, einen Tarnmantel zu entwickeln, der dreidimensionale Objekte unsichtbar macht. Der Mantel ist so flexibel, dass er sich auch an unregelmäßige Formen anschmiegen kann. Forschern der University of Berkeley in Kalifornien entwickelten den 80 Nanometer dicken Mantel, der aus Metamaterial, also einer künstlichen Struktur mit elektromagnetischen Eigenschaften, besteht. Das Metamaterial ist aus goldenen Nano-Antennen gemacht, die kleiner sind als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts. Sie manipulieren das einfallende Licht so, dass Unebenheiten des darunter liegenden Gegenstandes nicht mehr sichtbar sind. Dadurch verschwindet der Gegenstand optisch. Es gibt kein natürliches Material auf der Welt, dass Licht auf diese Weise umlenken kann.
Die Forscher haben sich in den letzten zehn Jahren damit beschäftigt, wie Metamaterie mit Licht interagiert und wie sie den Weg des Lichts krümmen oder rückwärts abwinkeln können. Das Problem ihres bisherigen Tarnmaterials war, dass es dick und sperrig war und außerdem schwer zu vergrößern. Zwar können auch mit dem neuen flexiblen Material bisher nur mikroskopisch kleine Gegenstände unsichtbar gemacht werden, aber das Prinzip hinter der Technik ermöglicht eine Vergrößerung, mit der auch größere Gegenstände künftig problemlos unsichtbar gemacht werden können. Ein weiterer Vorteil der neuen Technologie ist, dass man den Tarnmantel durch die Ausrichtung der Nano-Antennen an- und ausstellen kann.
In der Vergangenheit haben Forscher bereits Ansätze für funktionierende Tarnumhänge vorgestellt. Im Jahr 2012 berichtete der Fernsehsender CNN, dass die Armee der USA eine Tarn-Technologie entwickelt habe, die Gegenstände oder Menschen unsichtbar machen könne. Die zugrunde liegende Idee ist die gleiche, wie bei dem aktuellen Tarnmantel: Dass der Gegenstand unter der Hülle unsichtbar wird, liegt an ihrer Eigenschaft, Licht besonders brechen zu können.