Politik

Flüchtlinge: Ungarn warnt vor „brutaler Gefahr“ in Europa

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban hat erklärt, dass sich jedes EU-Land selbst gegen die „brutale Gefahr“ der Masseneinwanderung nach Europa schützen müsse, weil es keine gemeinsame EU-Haltung gäbe. Die Zahl der illegalen Einwanderer nach Deutschland ist am Sonntag erneut sprunghaft gestiegen.
21.09.2015 15:00
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban erklärt, solange es keine gemeinsame EU-Haltung zur Flüchtlingskrise gebe, seien die Mitgliedsstaaten gezwungen, sich selbst gegen die "brutale Gefahr" der Massenmigration zu schützen. Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

Die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge steigt wieder an. Am Sonntag reisten 5098 Menschen illegal nach Deutschland ein, nachdem es am Samstag 1710 waren, sagt ein Sprecher der Bundespolizei. Eine Prognose für den Montag könne nicht gegeben werden.

Angesichts steigender Flüchtlingszahlen bringt Österreich die Menschen zunehmend mit der Bahn nach Deutschland. "Wir erwarten heute drei weitere Sonderzüge aus Salzburg in Freilassing", sagt ein Sprecher der Bundespolizei in Rosenheim. Am Sonntag seien von insgesamt 1300 Flüchtlingen in dieser Region allein 800 mit zwei Sonderzügen gekommen.

In Österreich kommen weiter Tausende Flüchtlinge an. Von Mitternacht bis 9.00 Uhr haben nach Polizeiangaben über 3200 Flüchtlinge die ungarisch-österreichische Grenze in Nickelsdorf passiert. Am Sonntag kamen dort weit mehr als 10.000 Menschen über diese Grenze. In der Steiermark ist die Lage ruhiger. Über die dortige Grenze zu Slowenien kamen seit Mitternacht etwa 600 bis 700 Flüchtlinge. Doch die Polizei war bereits mit dieser Zahl hoffnungslos überfordert, weil die österreichische Bundesregierung gerade mal 4 Beamte zum Grenzschutz aufgeboten hatte (siehe Video am Anfang des Artikels).

Die Antwort von Angela Merkel und den anderen EU-Spitzen auf die außer Kontrolle geratene Lage vermeldet Reuters:

Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francois Hollande werden am 7. Oktober gemeinsam vor dem EU-Parlament reden. Der Präsident des Europa-Parlaments, Martin Schulz, spricht von einer "historischen Visite in schwierigen Zeiten".

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Exporte überraschen - Fokus auf die USA
09.05.2025

Trotz des anhaltenden Handelskonflikts mit den Vereinigten Staaten sind Chinas Exporte überraschend robust geblieben. Der Außenhandel mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Reiche fordert den Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland
09.05.2025

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt auf einen schnellen Ausbau von Gaskraftwerken in Deutschland. Die Gründe dafür...

DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...