Gemischtes

US-Bundesstaaten weiten Kampf-Maßnahmen gegen VW aus

Die US-Bundesstaaten wollen auf breiter Front gegen VW vorgehen. Auch Italien möchte im Windschatten profitieren. Das ist kein Zufall: Fiat und Chrysler wittern nach ihrer Fusion, den Deutschen Marktanteile abzujagen.
25.09.2015 02:38
Lesezeit: 1 min

Im Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen will Kalifornien gegen den Autobauer vorgehen. Die Emissionsschutzbehörde des US-Bundesstaats kündigte am Donnerstag umfassende Schritte an. Es sei allerdings noch zu früh zu sagen, welche Strafen gegen das Unternehmen verhängt werden, ergänzte Behördenchefin Mary Nichols.

Vor einer Woche hatte die US-Umweltbehörde EPA mitgeteilt, dass VW in Diesel-Modellen der Jahre 2009 bis 2015 eine Software zur Umgehung von Emissionskontrollsystemen verbaut habe. Das Programm erkennt, ob das Auto auf einem Teststand läuft und reguliert den Motor so, dass Grenzwerte eingehalten werden. Im Normalbetrieb liegen die Werte jedoch bis zu 40 Mal höher als vorgegeben. VW hat die Abgas-Manipulationen in den USA zugegeben.

Mittlerweile wurde zudem bekannt, dass der Konzern bereits im April in den USA versucht hat, die Manipulationen durch einen Rückruf von Dieselautos zu beheben. Das Unternehmen forderte Halter von VW- und Audi-Fahrzeugen auf, ihre Autos in die Werkstätten zu bringen, um eine neue Software aufzuspielen. Nichols sagte, Kalifornien wolle auch die Rückrufaktion unter die Lupe nehmen. Es ist allerdings alles andere als klar, ob dies der Versuch der Vertuschung war oder aber die Erkenntnis, dass man mit der bisherigen Methode nicht weitermachen wolle.

Die Ermittlungen gegen Volkswagen im Skandal um manipulierte Abgaswerte nehmen in den USA immer größere Dimensionen an. Mehrere Bundesstaaten schließen sich für die Untersuchung zusammen, wie die Staatsanwaltschaft von Illinois am Donnerstag mitteilte. Mindestens 29 Staatsanwälte seien inzwischen dabei. Der Skandal war zuerst in den USA aufgedeckt worden. Allein hier drohen dem Wolfsburger Konzern Milliardenstrafen. Seitdem hat sich die Affäre immer mehr ausgeweitet.

Nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen suchen die italienischen Behörden auch in Fahrzeugen anderer Marken nach entsprechender Emissions-Software. Verkehrsminister Graziano Delrio erklärte am Donnerstag, 1000 landesweit verkaufte Fahrzeuge sollten überprüft werden. Bisher wollten die italienischen Behörden herausfinden, ob Volkswagen auch in anderen europäischen Ländern Abgaswerte von Dieselfahrzeugen manipuliert hat. Nach den Worten von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt räumte der Wolfsburger Konzern dies inzwischen aber bereits ein. Daraufhin weitete Italien die eigenen Untersuchungen nun aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen XRP-Inhaber strömen zu ALL4 Mining, um mit dem Bitcoin-Mining zu beginnen und verdienen 9.777 US-Dollar pro Tag

Nach zwei Bärenmärkten und einem langwierigen Kampf mit der US-Börsenaufsicht SEC hat XRP endlich seinen Rekord von 2018...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Führungswechsel bei Novo Nordisk: Hoffnungsträger unter Druck
30.07.2025

Novo Nordisk stellt die Spitze neu auf – mit Mike Doustdar übernimmt ein Mann mit Konzernkenntnis, aber vor allem mit enormer...

DWN
Technologie
Technologie Solaranlage auf dem Dach: Warum viele Betreiber kein Geld sehen
30.07.2025

Strom erzeugen und dafür kassieren – das ist die Idee hinter privaten Solaranlagen. Doch wer heute in Deutschland einspeist, muss...

DWN
Politik
Politik Waren die EU-Zusagen von Ursula von der Leyen an Trump leere Versprechen?
30.07.2025

Die EU hat den USA unter Trump Investitionen und Energieimporte in Billionenhöhe versprochen. Doch in Brüssel wächst der Zweifel: Die...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn, Solarstrom, KI: Was sich im August ändert
30.07.2025

Der August bringt spürbare Veränderungen – auf der Schiene, beim Strompreis, im Umgang mit KI. Für Millionen Menschen heißt das: neue...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Regenwetter drückt Umsätze – wie Gastronomen jetzt reagieren sollten
30.07.2025

Der Sommer 2025 hat vielen Gastronomen einen Strich durch die Rechnung gemacht: Statt voller Biergärten und spontaner Hotelbuchungen gab...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Adidas-Aktie: Keine Preiserhöhung wegen Zöllen außerhalb der USA
30.07.2025

Trotz wachsender Unsicherheit durch US-Zölle liefert Adidas starke Halbjahreszahlen – und verzichtet bewusst auf Preiserhöhungen...

DWN
Finanzen
Finanzen Verlockung Bitcoin-Kurs: Doch das Misstrauen wächst mit dem Hype
30.07.2025

Donald Trump will Bitcoin zur Staatsstrategie machen, institutionelle Anleger kaufen in Milliardenhöhe, und der Bitcoin-Kurs...

DWN
Technologie
Technologie GenAI: Wie Unternehmen generative KI sicher einführen können
30.07.2025

Generative Künstliche Intelligenz (GenAI) verspricht höhere Effizienz und geringere Kosten – doch eine unbedachte Einführung kann...