Gemischtes

Japan überholt Google und testet Roboter-Taxis für Tokio

Lesezeit: 1 min
05.10.2015 11:09
Japan testet ab kommendem Jahr selbstfahrende Taxis auf öffentlichen Straßen. Die Roboter-Autos sollen bereits zur Olympiade 2020 in der Megametropole Tokio zurechtkommen. Damit positioniert sich das Mutterland der Roboter-Technologie weit vor deutschen Entwicklern, die sich bisher nur an weniger komplexe Szenarien wie Autobahnen heranwagen.
Japan überholt Google und testet Roboter-Taxis für Tokio
Die Roboter-Taxis sollen pünktlich zur Olympiade 2020 in Tokio einsatzbereit sein. (Screenshot)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Japan testet ab kommendem Jahr selbstfahrende Taxis auf öffentlichen Straßen. Die Roboter-Autos sollen bereits zur Olympiade 2020 in der Megametropole Tokio zurechtkommen. Damit positioniert sich das Mutterland der Roboter vor amerikanischen IT-Konzernen wie Google oder Uber, die ihrerseits ähnliche Pläne haben - und weit vor deutschen Auto-Entwicklern, die sich bisher für autonome Fahrzeuge nur an weit weniger komplexe Szenarien wie Autobahnen heranwagten.

Das Projekt hat für die Entwicklung in Japan eine starke Technologie-Allianz: Die Basis bildet ein Toyota-Modell, an der Entwicklung sind zudem Sony, Roboterbauer ZMP und ein japanischen Internetunternehmen namens DeNA beteiligt, das bisher vor allem Video-Spiele entwickelt hat, die Regierung fördert das Projekt zusätzlich. Erste Testfahrten finden in dem Tokyoter Vorort Fujisawa statt, so eine Mitteilung der Regierung. Rund 50 Einwohner sollen rekrutiert werden, um den Taxi-Dienst zu nutzen, berichtet Bloomberg.

Die bevorstehende Olympiade 2020 hat Japans Motivation angefacht, sich der Welt als Technologie-Hauptstadt zu präsentieren. Mit Unterstützung der Regierung steigen nun Technologie-Unternehmen in das Rennen zu selbstfahrenden Autos ein – und könnten den bisherigen Wettbewerbern den US-Techkonzernen wie Google, Apple und Uber eine echte Konkurrenz machen.  Angesichts der hochautomatisierten japanischen Industrie und der Allgegenwärtigkeit der Roboter-Technologien gerade in Tokio ist es sogar ungewöhnlich, dass sich Japans erfahren Roboter-Industrie nicht schon früher einmischt.

Der IT-Riese Sony erhofft sich, in der Auto-Industrie neue Absatzmärkte zu erschließen. Durch hohe gesellschaftliche Akzeptanz für robotische Technologien bietet Japan ideale Bedingungen für die Entwicklung fahrerloser Autos. Entsprechend weit vorne steigt Japan ein: Der geplante Taxi-Dienst ist ein weitaus schwierigeres Unterfangen als das, woran sich etwa die deutschen Autobauer BMW und Co bisher herangetraut haben: Denn großstädtischer Verkehr ist wegen der Vielzahl an Verkehrsteilnehmern und Interaktionen ungleich komplexer  als etwa eine Autobahn, für die BMW und Co bisher teilautomatisierte Fahrzeuge produzieren.

Das Robo-Taxi basiert auf einem Toyota und die Software kommt von einem Unternehmen, das Erfahrungen mit Videospielen und Robotern hat - zudem hat der Staat problemlos die Zulassung für Straßentest gegeben. Alles in allem macht der Einstieg des Technologie-Mutterlands Japan den Wettbewerb interessanter.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...