Lesezeit: 1 min
08.10.2015 11:48
Bei inneren Blutungen ist es oft schwer, den Ursprung der Verletzung zu erreichen. Ein neuartiges Pulver soll sich selbst im Körper zur Stelle der Blutung bewegen und diese stillen können.
Pulver stoppt innere Blutungen
Gelangen die Partikel ins Blut wird Karbondioxid freigesetzt, welches die Partikel antreibt. (Foto: Screenshot UBC)

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Wissenschaftler der University of British Columbia haben eine neue Möglichkeit gefunden, schnell und äußerst wirksam innere Blutungen zu stoppen. Eine Entwicklung, die vor allem in der Traumaversorgung von erheblicher Bedeutung sein kann. „Eine Blutung ist die Nummer eins der Todesursachen bei Kindern und die Müttersterblichkeit aufgrund von Blutungen nach der Geburt liegt bei einer von 50, wenn die Versorgung vor Ort schlecht ist“, sagt Christian Kastrup von der University of British Columbia.

Das Problem: Bisher waren die Methoden zur Stoppung der inneren Blutung nicht sehr effektiv. Es „wurden hunderte  Mittel entwickelt, die das Blut gerinnen lassen, aber es ist äußerst schwer, diese Mittel bei schwerem Blutfluss zum Einsatz zu bringen“, so Kastrup. Vor allem dann, wenn sich die Quelle der Blutung weit im Inneren des Körpers befindet.

Das neuartige Pulver der Wissenschaftler soll das erste sein, dass diesen Herausforderungen gewachsen ist. Dabei handelt es sich um einfache, Gase erzeugende Calciumcarbonat-Mikropartikel, die in Pulverform angewendet werden können. Gelangen die Partikel ins Blut wird Karbondioxid freigesetzt, dieser Vorgang ermöglicht die Fortbewegung zur Blutungsquelle. Das Carbonat bildet poröse Mikropartikel, die sich mit Gerinnungsmitteln wie Tranexamsäure verbinden können. Diese wird bereits bei Zahlfleischblutungen eingesetzt.

Neben Tests im Labor führten die Wissenschaftler auch Tests an zwei Tieren durch. Selbst bei einer starken Verletzung wie einem Schuss in die Oberschenkelarterie soll sich das Pulver noch als sehr wirksam beim Stoppen der Blutung erwiesen haben.

Das Stoppen von Blutungen ist ein wichtiges Thema in der Notfallversorgung. Zuletzt machte ein junger Forscher von sich reden, der mit seiner Entwicklung äußeren Blutungen stoppen kann. Er hat ein Gel entwickelt, das direkt in stark blutende Wunde gespritzt wird und diese in weniger als 12 Sekunden verschließt. Der Wirkstoff basiert auf Algen, die in mikroskopisch kleine Polymere zerlegt wurden. In Kontakt mit dem beschädigten Gewebe bilden diese unverzüglich eine Brei-artige Struktur. Diese wirken einerseits wie ein stark klebendes Pflaster, die die Wunde zusammenschließt. Anderseits wirkt der Brei als eine Art Nano-Gerüst, das dem Körper hilft, entlang der Polymer-Oberfläche Fibrin zu bilden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutsch-chinesische Beziehung: So reagiert China auf Scholz’ Besuch
16.04.2024

Die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach China hat in den vergangenen Tagen die chinesischen Medien beschäftigt. Zum Abschluss seiner...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft IWF-Wachstumsprognose 2024: Deutschland bleibt weltweites Schlusslicht
16.04.2024

Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten: Sie dürfte auch 2024 unter allen Industriestaaten am...

DWN
Politik
Politik Modernste Raketenabwehrsysteme: So schützt sich Israel gegen Luftangriffe
16.04.2024

Hunderte Raketen und Kampfdrohnen hatte der Iran am Wochenende nach Israel gefeuert. Dass dieser Angriff vergleichsweise glimpflich...

DWN
Politik
Politik Engpass bei Stromversorgung: Oranienburg zeigt Deutschland die Grenzen auf
16.04.2024

Noch ist es ein Einzelfall: Die Kleinstadt Oranienburg, nördlich von Berlin, kommt dem Bedarf ihrer Kunden nicht mehr umfänglich nach....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Stellenabbau wegen KI: Jetzt trifft es auch die Hochqualifizierten
16.04.2024

Der zunehmende Einsatz von KI verändert viele Branchen grundlegend und wird in Zukunft eine Reihe von Berufen überflüssig machen. Davon...

DWN
Politik
Politik 365 Tage Schwarz-Rot in Berlin - weder arm noch sexy!
16.04.2024

Niemand war wohl mehr überrascht als Kai Wegner (CDU), dass er vor genau einem Jahr wie „Kai aus der Kiste" Regierender Bürgermeister...

DWN
Politik
Politik Scholz in China: Deutliche Worte bei Xi zum Ukraine-Krieg und Klimaschutz
16.04.2024

Auf der letzten Etappe seiner China-Reise traf Bundeskanzler Scholz seinen Amtskollegen Präsident Xi Jinping. Bei ihrem Treffen in Peking...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenrückgang: DAX im Korrekturmodus - Was Anleger wissen müssen
16.04.2024

Der DAX hat die Woche mit einer Erholung gestartet, doch diese wurde schnell zunichte gemacht. Die Unsicherheit an den Börsen erreicht ein...