Finanzen

Die Renten sind nicht sicher: Pensionsfonds greifen zu Not-Maßnahmen

Die niedrigen Zinsen und die fallenden Rohstoff-Preise sorgen für Nervosität bei den Pensionsfonds. Sie müssen wegen der alternden Bevölkerung mehr auszahlen und sind extrem anfällig für Risiken. Norwegen muss nun sogar seine Reserven anzapfen.
10.10.2015 00:50
Lesezeit: 1 min

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Norwegen verfügt über den größten Pensionsfonds der Welt und will diesen nun anzapfen, um eine Rezession im Inland zu verhindern. Norwegen gehört zu den größten Ölproduzenten der Welt und leidet aufgrund des Ölpreisverfalls unter Einnahmeverlusten. Der Fonds hat derzeit ein Volumen von 830 Milliarden Dollar und war eigentlich als „Notgroschen“ für künftige Generationen gedacht, berichtet Bloomberg. Das Land hatte im Jahr 1969 Öl in der Nordsee entdeckt und 1990 den Pensionsfonds eingerichtet. Die Regierung des siebtgrößten Öl-Exporteurs darf davon pro Jahr nur vier Prozent ausgeben, etwas mehr als die Rendite des Fonds.

Norwegen hatte bereits in den vergangenen Jahren schrumpfende Öl-Einnahmen und versuchte trotzdem den Pensionsfonds auszubauen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Steuereinnahmen aus dem Ölgeschäft um 42 Prozent zurückgegangen. Im kommenden Jahr werden die öffentlichen Ausgaben die Einnahmen überschreiten. Kyrre Aamdal, leitender Ökonom bei DNB ASA in Oslo, geht davon aus, dass sich der Ölpreis über Jahre hinweg nur langsam erholen wird. Der Rückgang der Ölpreise in den vergangenen zwölf Monaten zu einer Entwertung der Krone von 13 Prozent geführt. Nur der brasilianische Real schnitt schlechter ab. In den ersten drei Quartalen des aktuellen Jahres wurden bei den Steuern auf Erdölförderung 138 Milliarden Kronen eingenommen. Im Vorjahreszeitraum lagen die Einnahmen bei 238,2 Milliarden Kronen, meldet das Statistikamt von Norwegen.

Der norwegische Energie-Riese Statoil plant zudem die Streichung von 1.500 Arbeitsplätzen. Ursächlich für diese Entscheidung soll der Ölpreis-Verfall sein. Seit Ende 2013 hat Statoil bereits 1.340 Stellen gestrichen.

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