Der weltweit größte börsengehandelte Fonds verkündet eine „vorübergehende Aussetzung“ der Auftragseingänge für drei ETFs. Der japanische Broker Nomura Asset Management begründet den Handels-Stopp in einer Mitteilung folgendermaßen:
„Die vorübergehende Aussetzung wurde unter Berücksichtigung der aktuellen Situation des Fondsmanagements einschließlich der Liquidität der zugrunde liegenden Nikkei 225 Futures und die Summe der verwalteten Vermögen von drei ETFs getroffen.“ Die ETFs bleiben an der Börse in Tokio kotiert, die Anleger können damit auch handeln, nur Nomura nimmt vorerst keine Zeichnungen vor.
Der EFT ist zu groß geworden für den Markt, für den er entwickelt wurde. Der Vermögensverwalter, der auf dem Futures-Markt beruht, verspricht, das Zweifache des täglichen Returns von Japans bekanntesten Aktienindex zu liefern. Doch die Liquidität ist nicht stark genug, um sicherzustellen, dass dieses Ziel zu erfüllen ist.
„Die Liquidität zu den Futures bleibt gleich, aber unsere Fonds wurden immer größer“, zitiert Bloomberg Kazumasa Hironaka, ein Sprecher von Nomura Asset. „Wenn der Fonds nicht zu dem Preis kaufen kann, zu dem er will, und zu dem Preis verkaufen kann, zu dem er will, kommt es zu einer Schräglage.“
Vor kurzem kommentierte Bloomberg die Fonds von Nomara vernichtend: Das Geld wird mit einer beispiellosen Geschwindigkeit in einem aufgemotzten ETF, der an Japans bekanntesten Aktienindex gebunden ist, geschreddert.
Seit Mitte August haben die Anleger eine Rekordsumme – 4,5 Milliarden Dollar – in die Next Funds Nikkei Leveraged Index ETF gesteckt. Das ist insofern bedenklich, da der durchschnittliche Verlust des Nikkei 225 in diesem Zeitraum etwa 21 Prozent ausmacht.
Die einzelnen Investoren haben so massiv Geld in den Fonds gesteckt, dass selbst als ein Fünftel des Kurses gestutzt wurde, sich der Marktwert verdoppelt hatte. Die ETFs von Namuro sind die größten Wertpapiere ihrer Art. Mittlerweile sind sie groß genug, um den gesamten Aktienmarkt zu beeinflussen.