Weltwirtschaft

Öl-Krise: In der Nordsee entfallen tausende Arbeitsplätze

Lesezeit: 1 min
21.10.2015 10:40
Die britische Öl-Industrie in der Nordsee wird angesichts des Ölpreis-Verfalls weitere 10.000 Arbeitsplätze verlieren. Mit den bereits gestrichenen 5.000 Arbeitsplätzen wird die Branche 35 Prozent ihrer Belegschaft abbauen.
Öl-Krise: In der Nordsee entfallen tausende Arbeitsplätze

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Zwei der größten unabhängigen Öl-Förderer in der Nordsee melden, dass 10.000 weitere Arbeitsplätze in der Öl-Branche verloren gehen sollen. Seit dem vergangenen Jahr haben aufgrund des Ölpreis-Verfalls bereits 5.000 Öl-Arbeiter ihre Arbeitsplätze verloren, was 15 Prozent der gesamten Belegschaft in der Nordsee entspricht. Mit den zusätzlichen Arbeitsplatzverlusten würde sich die Belegschaft um 35 Prozent verkleinern. Doch Energie-Analysten warnen davor, dass der Branche noch das Schlimmste bevorstehe. Denn sie gehen davon aus, dass der Ölpreis-Baisse noch monatelang andauern werde. Tony Durrant, Leitender Geschäftsführer von Premier Oil, sagte den Financial Times: „Die Branche ist derzeit noch auf dem Weg, sich der Lage anzupassen und war bisher nicht sehr erfolgreich in der Entwicklung ihrer Effizienz.“

Die britische Nordsee ist die kostenintensivste Öl-Region, weil die Personalkosten hoch und die Öl-Vorkommen verhältnismäßig geringer als in anderen Regionen sind. Der Öl-Konzern Shell hat bisher 500 Stellen, BP hat 200 Vollzeitstellen sowie 100 Zeitarbeiterstellen und Conoco hat 230 Stellen gestrichen. Die steigenden Arbeitslosenzahlen sind vor allem in Aberdeen zu spüren. Die Stadt gilt als Zentrum der britischen Ölindustrie. Während in diesem Zusammenhang der Immobilienpreisanstieg ins Stocken geraten ist, erleben die Hotel- und Taxipreise einen Verfall.

Die Stadt hatte bisher darauf vertraut, dass der vergangene Öl-Boom durchgehend weiterlaufen würde. Nun fordert die Stadt zusätzliche Fördermittel vom Staat. Doch dafür sei es nun auch zu spät, zitiert die Financial Times einen hochrangigen Offiziellen aus der internationalen Ölbranche. „Milliardenschwere Projekte müssen nun auf Eis gelegt oder drastisch verkleinert werden. Es wird sicherlich noch mehr Stellenstreichungen geben“, so der Air Energi-Manager Andy Greenwood.

Bereits im Dezember 2014 sagte der Präsident des Branchenverbandes Brindex Robert Allan: „Fast keines der neuen Projekte in der Nordsee ist profitabel, solange sich der Öl-Preis unter 60 Dollar pro Barrel bewegt (…) Alle ziehen sich zurück (…) Es ist fast unmöglich, Geld mit diesem Ölpreis zu machen (…) Es ist eine große Krise.“

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Die neuen, elektrifizierten Honda-Modelle

Komfort, Leistung und elektrische Antriebe – das gibt es alles mit den brandneuen Honda-Modellen als E-Auto, Plug-in-Hybrid und...

DWN
Politik
Politik Scholz im Bundestag: Eine Erklärung, die nichts erklärt
28.11.2023

Die mit großer Spannung erwartete Regierungserklärung enttäuschte. Weder erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz, wie es zu dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bundesrat stimmt besseren Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen zu
28.11.2023

Mit dem Zukunftsfinanzierungsgesetz (ZuFinG), dem nun auch der Bundesrat zugestimmt hat, werden sich die Finanzierungsmöglichkeiten für...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kredite an Unternehmen in Eurozone schrumpfen erstmals seit 2015
28.11.2023

Die Zinserhöhung durch die EZB zeigt Wirkung. Der Umfang der Kredite an Unternehmen der Eurozone ist im Oktober so stark zurückgegangen...

DWN
Politik
Politik Schuldenbremse: Scholz erhält Rückendeckung vom DIW
28.11.2023

Die Haushaltskrise rechtfertigt laut DIW-Chef Marcel Fratzscher die Ausrufung einer Notlage auch für 2024. Die Schuldenbremse sei sowieso...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EIT Culture & Creativity - Europa setzt auf Kreativität für KMU
28.11.2023

Europa setzt auf kreative Impulse für wirtschaftliche Transformation: Mit über 70 Millionen Euro fördert das EIT Culture & Creativity...

DWN
Politik
Politik Armes Deutschland – eine Gefahr für die Demokratie
27.11.2023

Neueste Zahlen zum Wohlstand und dessen ungleicher Verteilung zeigen: Die Armut ist in Deutschland auf dem Vormarsch - mit weitreichenden...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konsumklima schwach: Handel fürchtet um Weihnachtsgeschäft
28.11.2023

Das Konsumklima hat sich vor Weihnachten nur wenig aufgehellt. Doch Ökonomen sind wenig optimistisch. Denn durch die Haushaltskrise drohen...

DWN
Politik
Politik SPD und Grüne gegen Schuldenbremse, FDP weiter dafür
28.11.2023

Die Ampel streitet über den Bundeshaushalt 2024. Allein die FDP will an der Schuldenbremse festhalten. Daher setzen SPD und Grüne auf...