Nachdem am Dienstag der französische Luxusgüterhersteller LVMH schlechte Finanzdaten veröffentlicht hatte, enttäuschte am Donnerstag der englische Modekonzern Burberry Investoren mit überraschend schlechten Ergebnissen. Die vom deutschen Modehaus Hugo Boss ebenfalls am Donnerstag veröffentlichten vorläufigen Zahlen zum dritten Quartal signalisierten, dass sich die operative Entwicklung im Jahr 2015 schlechter zeigen könnte als bislang erwartet. Als die Schwaben dann am folgenden Tag die Reduktion der Jahresziele bekannt gaben, war der Titel nicht mehr zu halten. Die Aktie büßte mehr als 10 Prozent ihres Wertes ein.
Die Gründe für die Reduzierung der Jahresziele sind primär auf die schwächelnde Nachfrage in Asien und den USA zurückzuführen, denn die Geschäfte in Europa laufen rund. Während in Asien die Nachfrageabschwächung der Chinesen als Folge der wirtschaftlichen Abkühlung den Konsumgütersektor in die Knie zwingt, drückt der verschärfte Wettbewerb in den USA auf die Absatzzahlen. Deshalb überrascht es nicht, dass Hugo Boss pessimistischer auf das letzte Quartal blickt. Umsatz und bereinigtes EBITDA sollen jeweils nur noch um 3 bis 5 Prozent zulegen. Zuvor ist der Konzern von einem Umsatzplus im mittleren einstelligen Bereich und einem Zuwachs beim EBITDA von 5 bis 7 Prozent ausgegangen.
Die Umsatzziele weisen auf eine sehr konservative Planung hin. Würden sich die Umsätze in der erwarteten Bandbreite bewegen, müssten im vierten Quartal Q4-Umsätze zwischen 590 Millionen und 640 Millionen Euro generiert werden. Der Durchschnitt der letzten fünf Jahre lag bei 572 Millionen Euro. Allerdings sind in dieser Zeit die entsprechenden Umsatzbeiträge im Durchschnitt jedes Jahr um 13 Prozent, von 422 Millionen Euro in 2010 auf 684 Millionen Euro in 2014 angestiegen. Ein ähnliches Bild ergibt sich für die avisierten EBITDAs, die zwischen 2011/14 durchschnittlich um 5,8 Prozent angestiegen sind. Die Reduktion der Jahreszahlen ist Ausdruck einer konservativen Finanzplanung und lässt Raum für positive Überraschungen.
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