Politik

Kampf gegen IS: USA stellen Irak Ultimatum wegen Kooperation mit Russland

Die USA stellen den Irak vor eine Entscheidung, mit Washington oder Russland zu kooperieren. Eine Zusammenarbeit mit beiden Staaten sei jedenfalls ausgeschlossen. Zuvor kamen Berichte auf, wonach der Irak militärische Unterstützung von Russland im Kampf gegen den IS gefordert haben soll.
21.10.2015 23:16
Lesezeit: 1 min

Die USA haben dem Irak am Mittwoch im Kampf gegen den IS ein Ultimatum gestellt, berichtet CBS News. Falls der Irak gemeinsam mit Russland gegen den IS kämpfen sollte, könne die Regierung in Bagdad keine Hilfe mehr von Washington erwarten.

US-Generalstabschef Joseph Dunford sagte am Mittwoch kurz vor seiner Abreise aus Bagdad: „Ich sagte ihnen, dass wir nur sehr schwerlich Hilfen anbieten könnten, wenn auch die Russen vor Ort sind, um Operationen durchzuführen. Wir können keine Operationen durchführen, solange auch die Russen im Irak operieren.“ Zuvor gab es Berichte, wonach der irakische Regierungschef Haider al-Abadi ein Hilfegesuch bei den Russen gestellt haben soll.

Das Ultimatum kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Russen ihre Luftschläge in Syrien auf den West-Irak ausweiten wollen, der vom IS kontrolliert wird. Die USA haben kein Interesse daran, denselben Luftraum mit Russland zu teilen. Washington und Moskau setzen seit Dienstag ihre neuen Vereinbarungen zur Verhinderung von Jet-Kollisionen um.

Innenpolitisch verlangen vor allem die schiitischen Gruppen und Parteien eine enge Kooperation des Iraks mit Russland. Premier al-Abadi befindet sich in einer komplizierten Position. „Abadi sagte im Gespräch mit den schiitischen Gruppen, dass es nicht der richtige Zeitpunkt sei, um mit den Russen in den Kampf zu ziehen, weil dies zu Komplikationen und ungeahnten Folgen mit den Amerikanern führen würde. Das hätte wiederum einen negativen Einfluss auf die langfristigen Beziehungen mit den USA“, zitiert CBS News einen regierungsnahen schiitisch-irakischen Politiker.

Einen strategischen Partner hat die USA bereits verloren: Kanada bricht nach dem Regierungswechsel aus der Allianz im Nahen Osten aus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Technologie
Technologie BradyPrinter i7500: Revolution im Hochpräzisionsdruck

Sie haben genug vom altmodischen Druck großer Etikettenmengen? Keine Kalibrierung, keine Formatierung, kein umständliches Hantieren mit...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Fast 14 Millionen profitieren von der Pendlerpauschale - kommt die Erhöhung?
29.03.2025

Die in den aktuellen Koalitionsverhandlungen kontrovers diskutierte Pendlerpauschale – auch als Entfernungspauschale bekannt – wird...

DWN
Politik
Politik Demokraten in der Zerreißprobe: Wie besiegt man Trump?
29.03.2025

Eine Partei im Zwiespalt: Die Demokraten suchen nach einer Strategie. Während einige sich offen gegen Trump stellen, wollen andere...

DWN
Politik
Politik YouGov-Umfrage: AfD fährt höchsten Wert aller Zeiten ein
29.03.2025

Laut zwei aktuellen Wahlumfragen kann die AfD ihren Abstand zur CDU/CSU weiter verringern. Die Partei fährt bei einer YouGov-Umfrage ihren...

DWN
Finanzen
Finanzen Großer Goldfund in Finnland: Neue Goldmine in Lappland geplant
29.03.2025

Inmitten der weiten Landschaft Lapplands könnte schon bald eine neue Goldmine entstehen. Der kanadische Bergbaukonzern Rupert Resources...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zeiss: Vom Mikroskop-Pionier zum Hightech-Konzern
28.03.2025

Zeiss prägt die Optikindustrie seit fast zwei Jahrhunderten. Vom ersten Mikroskop bis zur Halbleitertechnik von heute spiegelt die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaft in schwerer Depression: Arbeitgeber rechnen mit Union und SPD ab!
28.03.2025

Deutschlands Wirtschaft reißt die Geduld mit den Parteichefs der möglichen Schuldenkoalition (so wird die designierte Bundesregierung aus...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Finanzbombe: Riskanter Masterplan oder globales Chaos?
28.03.2025

Stephen Miran, ehemaliger Berater von Donald Trump, hat einen radikalen Finanzplan vorgelegt, der das Potenzial hat, das globale...

DWN
Politik
Politik Öffentlicher Dienst: Schlichtung mit Kompromissvorschlag - Gestaffelt mehr Lohn und Urlaub
28.03.2025

Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst haben die Schlichter einen Kompromiss vorgeschlagen. Demnach soll es...