Die GM-Tochter Opel hat Vorwürfe der Deutschen Umwelthilfe (DUH) über Abweichungen bei Stickoxidwerten zurückgewiesen. „Von GM entwickelte Software hat keine Features, die feststellen, ob das Fahrzeug einem Emissionstest unterzogen wird“, erklärte der Autobauer am Freitag. Die DUH informierte vor dem Hintergrund des Diesel-Abgasskandals bei Volkswagen über Testergebnisse bei einem in diesem Jahr zugelassenen Opel Zafira 1.6 CDTi.
Beim Norm-Test auf dem Prüfstand mit zwei Rollen habe das Fahrzeug die Euro-6-Grenzwerte eingehalten, beim Test auf vier Rollen das Limit aber überschritten, erklärte DUH-Verkehrsberater Axel Friedrich in Berlin. „Ich habe keine normale, technisch plausible Erklärung für das Abgasverhalten des Opel-Fahrzeuges“, sagte er und forderte die Bundesregierung auf, die Abweichungen zu prüfen.
„Die Abgasprüfstelle der Berner Fachhochschule in der Schweiz hat im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe (DUH) die Stickoxid (NOx)-Emissionen eines Opel Zafira 1.6 CDTi (Frontantrieb, Laufleistung 6.000 km, Euro 6b) untersucht. Dabei wurden in bestimmten Fahrsituationen bis zu 17-fach höhere NOx-Emissionen gemessen als nach dem Euro 6 Grenzwert zulässig. Der getestete Opel Zafira stieß im offiziellen Prüfzyklus (NEDC) mit drehenden Hinterrädern in drei Tests jeweils zwei bis viermal mehr NOx aus als erlaubt. In drei weiteren Tests unter ‚normalen‘ Prüfstandbedingungen und damit nicht mitdrehenden Hinterrädern, lagen hingegen die NOx-Werte jeweils unter dem vorgeschriebenen Grenzwert von 80 mg/km.“
Die Tests seien von der Abgasprüfstelle der Berner Fachhochschule im Auftrag der DUH durchgeführt worden, sagte Friedrich. Opel erklärte, aufgrund der Anfrage der DUH denselben Test nachgefahren zu haben. Die Werte seien korrekt und im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. „Die Anschuldigungen sind eindeutig falsch und unbegründet“, erklärte das Unternehmen. Trotz mehrfacher Aufforderung habe die DUH die Messergebnisse Opel nicht zur Verfügung gestellt.
Die DUH hatte auch die anderen deutschen Autohersteller BMW und Daimler der Manipulation verdächtigt. Die Autokonzerne hatten dies zurückgewiesen und der Organisation mit rechtlichen Schritten gedroht.